
Familie Park hat ein Ludes-Haus kaufen können, eine seltene Kostbarkeit, die sie im Originalzustand erhält. Typisch für diesen bekannten Architekten: die Kupfergriffe am Eingang mit der roten Emaille-Einlegearbeit. © Claudia Engel
Markus Park wohnt in einem Ludes-Haus: Luxuriöses Leben im Stil der 80er-Jahre
Immobilie der Woche
Es gibt Wohnhäuser, die besonders sind, weil sie die Handschrift eines großes Baukünstlers tragen. Das Ludes-Haus des Dorsteners Markus Park ist ein Beispiel dafür.
Markus Park, seine Frau Mira und Söhnchen Jonathan haben erst kürzlich ihr neues Zuhause bezogen. Und was für eines: Es ist ein Bungalow in einem bevorzugten Dorstener Viertel, der alle Merkmale des Wohnkomforts der 1980er-Jahre trägt.
Architekt war der in Dorsten und darüber hinaus bekannte Manfred Ludes. Der Baumeister hat entscheidend das Nachkriegsbild von Dorsten geprägt. Seine Häuser und Kirchen-Bauwerke gelten als einzigartig und vor allem: zeitlos. Das zeigt sich auch am Beispiel der Wohnimmobilie von Markus Park. Er hat uns zu einem Rundgang durch seine 350 Quadratmeter große Villa mit gesondertem Schwimm- und Saunatrakt eingeladen.
Zunächst der Eingangsbereich des Bungalows: Eine große Glastür mit einem kupfernen Türgriff und roter Emaille-Einlegearbeit sticht dem Besucher ins Auge. Dazu die Klingel, ebenfalls eine Kupferplatte mit den kunstvoll dargestellten Buchstaben des Hausherren: „Es war sehr schwierig, einen Handwerker zu finden, der diese Platte bearbeiten konnte, ohne sie zu zerstören“, sagt Markus Park. Ein Steinmetzmeister im Ruhestand war dazu glücklicherweise in der Lage und hat der Familie Park nun ein auffälliges Namensschild gestaltet, das sich harmonisch in die Platte fügt.
Der kupferne Türgriff mit der Einlagearbeit in Rot am Eingang des Hauses ist typisch für den Stil von Manfred Ludes. Immobilienmaklerin Ines Ferfers-Wiethoff hat das Haus im Auftrag der Voreigentümer, der Familie Ripa, auf den Markt gebracht und sagt: „Ich erkenne ein Ludes-Haus auf den ersten Blick.“
Sehr spezielle Ausstattungsmerkmale
Tatsächlich zeichnen sich Ludes-Häuser laut Ferfers-Wiethoff durch eben diese speziellen Merkmale wie Türeingangsgriffe und große Fensterfronten in den Wohn-Essbereichen aus. Markus Parks Esszimmer hat üppige Ausmaße und wird beherrscht von Interlübke-Schrankwänden und einem Tisch des namhaften Möbelherstellers, „den wir lange suchen mussten, damit er zu den restlichen Einrichtungsgegenständen passt“.
Markus Park und seine Frau Mira haben am Haus nichts verändert und alle Einrichtungsgegenstände, die Handwerker seinerzeit im Neubau installiert hatten, übernommen. Die Deckenbalken sind geblieben, die Bodenfliesen aus den 1980er-Jahren auch, Küchen- und Bad-Einrichtungen sind original im Stil der ursprünglichen Besitzer. Für die Beleuchtung der Zimmer sorgen vergoldete Kugelleuchten: „Da haben wir allerdings die alten Glühbirnen gegen LED ausgetauscht.“ Und kunstvolle Kristallleuchten unter der Decke spiegeln den opulenten Charme der 80er-Jahre Wohneinrichtungskultur wider.

Eine unbezahlbare Rarität für heutige Verhältnisse: ein mit italienischen Fliesen ausgestatteter Pool im Basement des Ludeshauses. © Claudia Engel
Für Markus Parks Frau Mira war nach der ersten Besichtigung des Bungalows klar: „Sie wollte dieses Haus unbedingt haben“, sagt er. Mit allem Drum und Dran und vor allem mit der kompletten Einbau-Einrichtung. „Das hat den Voreigentümern wohl gefallen“, nimmt Markus Park an. Denn Bewerber um das Haus habe es zahlreiche gegeben, die meisten hätten aber signalisiert, dass sie umfangreiche Umbauten vornehmen wollten, hat Park herausgefunden.
Kaufvertrag umgehend unterschrieben
Der Kaufvertrag wurde alsbald nach der Besichtigung besiegelt, der Einzug der dreiköpfigen Familie, die bald zu viert sein wird, erfolgte im Januar. Seitdem genießen alle Parks den Wohnkomfort des Hauses. Im Winter schaffen ein Außenkamin auf der Terrasse und ein einzigartiger Innenkamin im Wohnzimmer behagliche Wärme, neben der Fußbodenheizung, die von vornherein im Haus verbaut worden ist. Die Bar im Stil der 80er-Jahre mit einem Spiegel im Hintergrund kann je nach Belieben in der Wand versenkt werden. Sie offeriert Besuchern eine üppige Auswahl an anregenden Getränken, die in der ausladenden Sitzlandschaft getrunken werden können.

Markus Park neben seiner historischen Standuhr, die er ebenfalls übernommen hat. © Claudia Engel

Rundgang durch das Haus von Markus Park, hier das Wohnzimmer mit Originalbodenfliesen, Kamin und Schrankwand. © Claudia Engel
Nicht verändert hat Markus Park ein weiteres, sehr typisches Merkmal für die Innenausstattung: die Schattenfugen. Architekten definieren Schattenfugen als „eine Fuge zwischen der Oberfläche eines Bauteils und der Oberfläche des angrenzenden Bauteils. Dadurch entsteht eine optische Ablösung der Bauteile voneinander“. „Von ihnen habe ich die Finger gelassen und Fachleute die Wände machen lassen“, sagt Markus Park.
Viele Bauteile sind heute unbezahlbar
Viele weitere Bauteile im Haus würden heutige Bauherren gerne haben, die dürften aber angesichts der vielen Handwerkerstunden, die in ihnen stecken, unbezahlbar sein. Unbezahlbar ist nach heutigen Maßstäben auch das Schwimmbad. Der riesige Pool im Basement des Hauses soll demnächst mit 40.000 Litern Wasser aufgefüllt werden, wenn ein Schwimmbadtechniker die komplette Hallenbadanlage gecheckt hat. Und ein Hallenbad ist es tatsächlich: Über einen langen Korridor und an mehreren Umkleidekabinen vorbei flaniert der Besucher an Duschräumen und an der Sauna für sechs Personen entlang, um das ausladende Schwimmbecken zu erreichen. „Unserer Vorgänger haben alles einbauen lassen, was erlesen und von Dauer ist“, sagt Park.

Die Spiellandschaft für die Kinder von Markus Park im Garten des Hauses. © Claudia Engel
Seine Kinder wachsen in einem eleganten, zeitlos schönen Wohnhaus mit eigenem Kindertrakt, inklusive Kinderküche und Kinderbad, auf. Im 1.000 Quadratmeter großen Garten hat Markus Park eine Spiellandschaft für den Nachwuchs anlegen lassen. Der kann ungestört mit Freunden draußen herumtoben. Denn die Nachbarschaft lebt abgeschirmt und doch friedlich vereint: „Ich habe noch nie erlebt, und ich bin wirklich oft umgezogen, dass Nachbarn beim Einzug mit Brot und Salz vor der Tür stehen und uns wie herzlich willkommen geheißen haben.“
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
