Der Spielplatz der Deutener Grundschule in Dorsten ist um eine Attraktion reicher. Juri Schäffer, ein bekannter Dortmunder Künstler, hat der Dorfmitte seinen kreativen Stempel aufgedrückt. Ein riesengroßer, mystisch anmutender Zauberwald ziert jetzt eine der Außenwände der Grundschule.
Vor fast einem Jahr, im Mai 2024, ist die neue Dorfmitte in Deuten eingeweiht worden. Damals wuchs der frisch angelegte Rasen noch sehr spärlich. Heute erstrahlt der umgebaute Schulhof mit neuem Kunstwerk nochmal in einem neuen Glanz. Wie ein riesengroßer Märchenwald kommt Juri Schäffers Kunstwerk daher.
„Das Oberthema ist Deuten“
Gegen Mittag fing der Dortmunder Künstler an. „Ich arbeite mich von hinten nach vorne vor“, erzählt Juri. Erst wird großflächig gearbeitet und dann kommen nach und nach die unterschiedlichsten Details. Was genau auf die Wand kommen soll, stand so ungefähr schon vorher fest.
Mit einer Mindmap hat der Förderverein der Grundschule ein Konzept erarbeitet. Das Projekt finanziere sich aus der Spende eines Großelternpaares, zweier Schulkinder und aus der Kasse des Fördervereins, so Sabrina Gülker vom Verein.
„Das Oberthema ist Deuten“, erklärt Gülker weiter. „Auch wenn es eine Schulwand ist, der Schulhof wird von der ganzen Gemeinde genutzt.“ Deshalb findet sich auf dem fertigen Wandgemälde auch das Deutener Stadtteil-Wappen.
Auf der fantasievoll gestalteten Waldlichtung gibt es einen kleinen Teich, Frösche, Rehe, Hirsche und spielende Kinder. Während Juri Farben umfüllt und zwischendurch sein Werkzeug austauscht, kommen immer wieder neugierige Grundschüler und stellen Fragen. „Wie wird man Künstler? Malst du ein Pferd?“

„Bob Ross ist ziemlich cool“
Der Künstler beantwortet alle Fragen mit einem Lächeln. „Ich freue mich zu sehen, wie viel Spaß die Kinder haben und wie sie selber inspiriert werden.“ Zu seinen Auftragsarbeiten gehören auch große Fassaden für verschiedene Städte dazu, aber die Arbeit mit Schulprojekten bereite ihm eine besondere Freude.
Die Affinität fürs Künstlerdasein liegt Juri im Blut. Seine Eltern seien auch schon künstlerisch tätig gewesen, erinnert er sich. „Ja, und später fand ich Bob Ross schon ziemlich cool.“ Die Leiter, auf der er steht, zittert unter seinen Lachsalven. Aber auch Air-Brush-Techniken und Graffiti gefallen dem Künstler. Seit zehn Jahren ist er gestalterisch tätig.
Gerade Kunst im öffentlichen Raum habe einen besonderen Stellenwert für ihn. „Es ist sehr wichtig, Utopien in die Welt zu bringen“, findet Juri. „Man hört zu viel von Dystopien.“
Der Künstler in Aktion auf dorstenerzeitung.de