Schmierereien in Dorstener Stadtteil Bürger äußern Idee zur Vandalismus-Bekämpfung

Schmierereien in Hervest: Bürger äußern Idee zur Vandalismus-Bekämpfung
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„Wir alle wissen um den Vandalismus und die ungewünschte Verunstaltung durch Sprayer in unserem Stadtteil“, sagte Norbert Holz am Mittwochabend (13.11.) bei der Hervestkonferenz.

Immer wieder wies er in der Vergangenheit auf Schmierereien und deren Schäden hin. Beispielsweise an der Zechenbahnbrücke und den beiden Standpunkttafeln, die dort im September 2022 enthüllt wurden.

Inspiration aus New York

Julia Pollender äußerte deshalb eine Idee, wie sich die Bürgerinnen und Bürger in Hervest gegen die ungewünschten Verunstaltungen wehren könnten. Inspiriert habe sie die Graffiti-Politik von New Yorks Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani aus den 1990er-Jahren.

Sie schlägt vor, eine Bürgerinitiative zu gründen. Ähnlich, wie es sie bereits für das Sammeln von Müll in Dorsten gibt. Diese Initiative solle Vandalismus-Schäden melden, beheben und dafür eng mit dem städtischen Ordnungsamt sowie mit der Polizei zusammenarbeiten.

Bürgermeister Tobias Stockhoff merkte an, dass man unterscheiden müsse zwischen Graffitis und sogenannten Tags. Letztere sind keine aufwendigen Kunstwerke, sondern meist mit Farbstiften geschmierte Kürzel und Symbole, die Objekte verunstalten.

Beseitigung innerhalb eines Tages

Tobias Stockhoff begrüßte grundsätzlich die Idee, eine Bürgerinitiative zu gründen. Gleichzeitig berichtete er von den Erfahrungen, die die Verwaltung mit dem Beseitigen von solchen Farbschmierereien an städtischen Gebäuden mache: „Mitarbeiter der Dorstener Arbeit versuchen diese innerhalb von 24 Stunden zu beseitigen.“

Außerdem, so ergänzte Julia Pollender ihren Vorschlag, könne man in besonders stark von Vandalismus betroffenen Bereichen legale Flächen für kunstvolle Graffitis schaffen. Schließlich gebe es unter Sprayern eine Art Kodex, legale Flächen nicht zu überschmieren.

Finanziert werden könnten solche Flächen möglicherweise mit Mitteln aus dem Bürgerbudget. Beispielhafte Flächen gebe es bereits am Outdoor-Sportpark auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold in Form von Betonwänden oder am Gymnasium Petrinum rund um das Parkhaus.

Eine Möglichkeit, wo eine weitere Graffiti-Fläche in Hervest geschaffen werden könnte, wäre die Sportanlage am Ellerbruch, so der Bürgermeister.

Verzierte Verteilerkästen

Außerdem seien beispielsweise Verteilerkästen einiger Anbieter auf der Hardt und in der Feldmark mit ansprechenden Graffitis verziert worden, zählte Tobias Stockhoff als weitere Variante auf.

Sollten bestimmte Gebäude oder Flächen regelmäßig beschmiert werden, könnten diese mit einem bestimmten Lack versehen werden. Dieser sorge dafür, dass sich die Farbe leichter abwaschen lasse.