Es sind Themen wie die Entstigmatisierung psychisch kranker Jugendlicher, aber auch Jobwahl und Finanzen, über die am 6. Dezember (Freitag) ab 17 Uhr beim „GenerationZDay“ im Treffpunkt Altstadt in Kooperation mit der Sparkasse diskutiert werden soll. Es geht aber auch darum, zu zeigen, dass sich in Dorsten etwas tut, dass sich Dorsten für das interessiert, was junge Menschen vor Ort umtreibt.
Hinter der Veranstaltung steckt „OurGenerationZ“ (OGZ) - eine deutschlandweite Jugendinitiative, die die Anliegen junger Menschen in den Vordergrund rückt, und zwar von Jugendlichen für Jugendliche. Vor rund einem Jahr hat sich auf Initiative Gerrit Nattlers von der Elisana-Apotheke und unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters auch in Dorsten eine OGZ-Gruppe gegründet.
Nattler ist gleichzeitig auch der Dorstener Ansprechpartner für alles rund um den sogenannten „Marktplatz der Gesundheit“ - einer Plattform für kommunale Gesundheitsprävention. Experten dieses Coesfelder Unternehmens unterstützen beispielsweise die Jugendlichen in den verschiedenen OGZ-Gruppen.
Prävention als Hebel
Mittlerweile sind über den „Marktplatz der Gesundheit“ über 120 Apotheken im Austausch. „Nachhaltige Prävention ist der Hebel, den wir brauchen und als Apotheke werden wir in diesem Bereich auch ernst genommen. Wir müssen agieren, müssen uns öffnen und für Präventionsprojekte auch an anderen Orten auf die Zielgruppe zugehen“, sagt Gerrit Nattler.
Ihm gefällt, dass sich die OGZ-Jugendinitiative nicht nur mit Jobwahl, Umwelt, Medien und Ernährung beschäftigt, sondern auch psychische Erkrankungen bei jungen Menschen aus der Tabu-Ecke holen möchte. Mit seiner Elisana-Apotheke bietet er Jugendlichen daher auch einen „Safe Space“ an.

Junge Menschen können dort um Hilfe bitten, wenn sie Probleme haben und bekommen so Kontakt zu Jugendlichen der OGZ oder zu erwachsenen Experten des „Marktplatz der Gesundheit“. „So gibt es schnelle Hilfe auf Augenhöhe“, erklärt Nattler.
Live-Musik geplant
Er lädt alle Dorstener Jugendlichen ein, am 6. Dezember um 17 Uhr zum Treffpunkt Altstadt zu kommen, mitzudiskutieren und im Anschluss gemeinsam bei Live-Musik miteinander eine gute Zeit zu verbringen. Parallel dazu plant er jedoch gemeinsam mit dem „Marktplatz der Gesundheit“ und Schirmherr Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, ein weiteres Projekt.
Und zwar möchte Nattler ein Planspiel zum Thema Cannabis an den weiterführenden Dorstener Schulen anbieten. Den Anfang wird die neunte Klasse der Gesamtschule Wulfen am 18. Dezember machen. Im Planspiel übernehmen die Jugendlichen die Rollen verschiedener Akteure, arbeiten sich in die jeweilige Argumentation ein und kommen in einer Abschlusskonferenz miteinander ins Gespräch.
Mehrere Planspiele
„Mein Wunsch ist es, dass wir das irgendwann an allen weiterführenden Schulen in Dorsten machen und auch weitere Planspiele zufügen“, erklärt Gerrit Nattler. So gebe es vom „Marktplatz der Gesundheit“ beispielsweise eines zum Thema „Demokratie“. Spiele zu Social Media, Finanzen, Ernährung sowie Mobilität seien zudem in Planung.
Auch Grundschulen möchte er im Rahmen des „Sprintchecks“ mit ins Boot holen. „So würden wir alle Dorstener Kinder und Jugendlichen erreichen - bessere und nachhaltigere Präventionsarbeit kann ich mir kaum vorstellen.“
Neben Bürgermeister Tobias Stockhoff hat er auch bereits Kontakt zum Jugendamt, zur Wirtschaftsförderung sowie zum Stadtsportbund aufgenommen.
Runder Tisch
Auch Gespräche mit den lokalen Krankenkassen sind geplant, ebenso wie mit einzelnen Unternehmen in Dorsten. Ende des Jahres sollen alle zu einem runden Tische zusammenkommen, um ein gemeinsames Konzept auf die Beine zu stellen.
Klar ist jedoch, dass sich ein Projekt solchen Ausmaßes nicht von allein finanziert. Da Nattler gerne unabhängig von öffentlichen Geldern sein möchte, würde er sich über Unterstützer, Sponsoren und Stiftungen freuen, die diesen Weg gemeinsam mit ihm und dem „Marktplatz der Gesundheit“ gehen möchten.
Kontakt und Spenden
- Kontakt zu Gerrit Nattler gibt es per Mail an gerrit.nattler@elisana.de.
- Kontakt zum „Marktplatz der Gesundheit“ gibt es bei Frank Hilgenfeld unter Tel. (0170) 8364609 bzw. frank.hilgenfeld@marktplatz-der-gesundheit.de.
- Wer an den Förderverein der OGS spenden möchte, kann das unter: Förderverein OurGenerationZ e.V., DE68 4015 4530 0052 5248 16. Mit dem Spendenzweck „Dorsten“ fließt das Geld komplett nach Dorsten.
Dieser Artikel erschien erstmalig am 18.11.2024.