Brand und vermisste Person Feuerwehr probt Ernstfall, „der hoffentlich so schnell nicht eintritt“

Brand in Halle und vermisste Person: Feuerwehr übte für Ernstfall
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Eine starke Rauchentwicklung aus einem größeren Gebäudekomplex an der Lippramsdorfer Straße in Lembeck sorgte zuletzt für Aufsehen bei Anwohnern und Passanten. Nur kurze Zeit später rückten auch schon die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr an. Dann wurde aber schnell klar: Es handelte sich nur um eine größere Einsatzübung.

Auf dem Gelände einer Tischlerei hielten drei Feuerwehreinheiten aus Dorsten und Haltern eine gemeinschaftliche Übung ab. Dank guter Kontakte konnte ein kleines Vorbereitungsteam von Feuerwehrkameraden hier ein Übungsszenario mit vielen unterschiedlichen Aufgaben ausarbeiten. Die restlichen gut 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Lembeck, Wulfen und Lippramsdorf, wurden erst vor Ort in die Lage eingewiesen.

Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit hatten sich die Übungsleiter Alfred und Ewald Trockel einiges einfallen lassen. Angenommen wurde, dass es aus ungeklärter Ursache zu einem Brand eines in der Halle abgestellten Bullis gekommen war. Der Eigentümer des Fahrzeuges galt zudem als vermisst.

Starke Rauchentwicklung

Die Problemstellungen waren unter anderem die starke Rauchentwicklung, die schwierige Wasserversorgung in der ländlichen Umgebung und die Größe des Objektes samt Anbauten. Neben der brennenden Halle einer Tischlerei gab es weitere Gebäude, die vom Feuer bedroht waren. So bot sich der Mannschaft der Ersthelfer zunächst eine schwierige Situation.

Nach einer kurzen Lageerkundung durch den stellvertretenden Lembecker Löschzugführer wurden die ersten Kommandos gegeben und Absprachen mit den anderen Einheitsführern aus Wulfen und Lippramsdorf getroffen. Sofort machten sich die Einsatzkräfte daran, das Szenario abzuarbeiten.

Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrleute aus Dorsten
Bei der Feuerwehr-Übung kam auch eine Drehleiter zum Einsatz. © Guido Bludau

Schläuche wurden über den Hof gerollt, mit Wasser gefüllt und Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Nach und nach wurden die Gebäude nach dem Vermissten abgesucht. Dichter Rauch aus einer Nebelmaschine machte es den vorangehenden Trupps schwer, etwas in den Räumen zu sehen.

Drehleiter und Wenderohr

Wie bei einem echten Brand musste jeder Raum einzeln nach einem Suchschema abgetastet werden. Um genügend Löschwasser zu haben, musste aus einem Löschteich Wasser angesaugt und anschließend auf die Einsatzfahrzeuge verteilt werden. Unter anderem wurden auch eine Drehleiter mit Wenderohr und ein Wasserwerfer eingesetzt. Nach über einer Stunde war die Übung beendet.

„So ein Szenario kann einem gut aufzeigen, wie schnell man als einzelner Löschzug an Grenzen stößt“, sagte Ewald Trockel vom Löschzug Lembeck. „Aber dank der guten Zusammenarbeit mit den Einheiten aus Wulfen und Lippramsdorf konnten alle Aufgaben gut gelöst werden.“ Die Zusammenarbeit habe auch städteübergreifend hervorragend geklappt. „Es war auf jeden Fall eine gute Vorbereitung für den Ernstfall, der hoffentlich so schnell nicht eintritt.“

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