Die bisher kälteste Nacht des Winters 2024/25 ist passé. Trotz Temperaturen im Minusbereich kamen die Dorstener Feuerwehrleute von Montag (13.1.) auf Dienstag (14.1.) mächtig ins Schwitzen. Turbulente Stunden liegen hinter den Einsatzkräften.

Via Instagram und im Gespräch mit dieser Redaktion blickt Feuerwehrsprecher Jan Heppner auf das hohe Einsatzvorkommen zurück. Er bilanziert: „Die letzten 14 Stunden waren für uns sehr anstrengend.“ Der Feuerwehrsprecher berichtet von sechs Einsätzen in kurzer Zeit.
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Montagabend, 20.20 Uhr: Flammen schlugen aus dem Dach einer Lagerhalle an der Lünsingskuhle im Industriegebiet Dorsten-Ost. Die Grundstückssituation vor Ort erschwerte die Arbeit der Feuerwehrleute. „Es mussten zwei Einsatzabschnitte gebildet werden, die lediglich über Funk kommunizieren konnten“, so Jan Heppner. Nach Informationen dieser Redaktion kam es in einer Zwischendecke zu einem Schwelbrand. Der Schaden ist verhältnismäßig gering. Personen wurden nicht verletzt.
Dienstagmorgen, 1.30 Uhr: Mit einem Rettungshubschrauber wurde ein 34-jähriger Dorstener ins Krankenhaus geflogen. „Lebensgefahr kann nicht ausgeschlossen werden“, teilte die Polizei am Morgen mit.
Verletzt wurde der Mann durch einen Dachstuhl-, bzw. Wohnungsbrand an der Ellerbruchstraße in Hervest. Die Wohnung ist derzeit nicht mehr bewohnbar.
Dienstagmorgen, 5.34 Uhr: Ein 58-jähriger Mann aus Heiden kam mit seinem Auto von der Straße ab, überschlug sich und kam auf dem Dach liegend auf einem Feld zum Stillstand. Dadurch wurde der Mann leicht verletzt. Der Unfall ereignete sich auf der Heidener Straße in Lembeck, kurz vor der Einmündung zur Straße Im Elwen.

Dienstagmorgen: Kurz nach dem Unfall in Lembeck eilten Feuerwehrleute abermals zu der Brandwohnung an der Ellerbruchstraße in Hervest. Das Feuer war noch einmal aufgeflammt. „Möglicherweise hat ein Glutnest einen erneuten Dachstuhlbrand ausgelöst“, erklärt Jan Heppner. Große Teile des Daches mussten für die Löscharbeiten und die nachfolgenden Kontrollen entfernt werden.
Derweil müsse von fahrlässiger Brandstiftung ausgegangen werden, teilt die Polizei am Dienstagnachmittag mit. Hinweise auf einen technischen Defekt hätten sich nicht ergeben. Inzwischen befinde sich der 34-Jährige, der mit dem Hubschrauber abtransportiert wurde, außer Lebensgefahr. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 150.000 Euro.
Nahezu zeitgleich zum zweiten Einsatz an der Ellerbruchstraße wurde der Löschzug Holsterhausen zu einer Türöffnung und der Löschzug Wulfen zu einem Pkw-Brand in Wulfen-Barkenberg alarmiert. Am Wall ging das Auto in Flammen auf. Zwar konnte sich der Fahrer in Sicherheit bringen, das Auto war allerdings nicht mehr zu retten.
Zeitweise, so erklärt Jan Heppner, seien neben der hauptamtlichen Wache sieben der acht Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz gewesen. Lediglich der Löschzug Altendorf-Ulfkotte musste nicht ausrücken. Der Feuerwehrsprecher fügt hinzu: „Die Löschzüge Hervest I, Hervest-Dorf, Altstadt, Rhade und Wulfen waren in der Nacht jeweils dreimal im Einsatz.“
Vor allem für das Material, insbesondere die Schutzausrüstung und Kleidung, sowie die ehrenamtlichen Kräfte sei das eine außergewöhnlich hohe Belastung. Zumal es auch in der vergangenen Woche mehrere größere Einsätze gegeben hatte. Beispielsweise einen Kellerbrand und einen Wohnungsbrand in Barkenberg am Mittwoch (8.1.). In beiden Fällen geht die Polizei von vorsätzlichen Taten, sprich von Brandlegung, aus.
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