Tunesier stahl Lebensmittel in Dorsten Diebstahl reiht sich in ellenlange Straftatenliste ein

Diebstahl reiht sich in ellenlange Straftatenliste eines Tunesiers ein
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Lebensmittel, Kosmetika und Alkohol - darunter zwei Flaschen Whiskey und einige Wodkaflaschen - hatte ein Tunesier im November 2023 aus der Netto-Filiale an der Borkener Straße in Dorsten gestohlen. Die Begründung: Das Geld, das er bekomme, reiche nicht aus.

Der 25-Jährige sagte mithilfe eines Übersetzers am Amtsgericht Dorsten, dass er zunächst über Italien und später über Frankreich nach Deutschland gekommen sei, um Asyl zu beantragen.

Über seinen Verteidiger ließ der Tunesier verlesen, dass er den Diebstahl gestehe. Er sei mehr oder weniger zufällig, gemeinsam mit einer weiteren, ebenfalls angeklagten Person in dem Laden gewesen. Diese, so die Anklage, habe ein Schweizer Taschenmesser bei sich getragen.

Kein gemeinsamer Tatplan

Von dem Messer, so beteuerte der 25-Jährige, habe er nichts gewusst. Zudem habe keine Absprache stattgefunden oder gar ein gemeinsamer Tatplan bestanden.

Der zweite Angeklagte konnte diese Aussage weder bestätigen noch widerlegen. Denn: Er tauchte gar nicht erst zur Verhandlung auf. Er wird nun per Haftbefehl gesucht.

Der Diebstahl in Dorsten war allerdings nicht die einzige Straftat, die der Tunesier während seines gut anderthalbjährigen Aufenthaltes in Deutschland begangen hatte.

Viele Straftaten

Richterin Lisa Hinkers benötigte einige Augenblicke, um die Liste vorzulesen. „Ein dickeres Ding“, wie sie sagte. Darunter: Autodiebstahl, Alkoholfahrt, Unfallflucht, Sachbeschädigung und eben Diebstahl.

Stattgefunden haben die Straftaten nicht nur in Nordrhein-Westfalen. Denn: Für die Verhandlung wurde der Tunesier extra aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim München nach Dorsten gebracht.

Und auch künftig wird, sofern er nicht abgeschoben wird, der 25-Jährige einige Zeit im Gefängnis verbringen. Und zwar sechs Monate für den Diebstahl in Dorsten, urteilte Richterin Lisa Hinkers. Diese Strafe erhielt der Tunesier bereits in Dortmund wegen eines ähnlichen Falls.

Er müsse sehen, dass er in Deutschland Gast sei, sagte Lisa Hinkers. Deshalb sei es nicht einzusehen, „wenn er unsere Gesetze mit Füßen tritt“.