Nass glitzert es auf den Gehwegen im Bürgerpark Maria Lindenhof in Dorsten. Die 3,2 bis 3,5 Kilogramm schweren Eisstöcker rauschen im Sekundentakt über den Asphalt, der kurzfristig zur Eisstockschießbahn umfunktioniert wurde.
Schon von weitem schallt ein gutgelauntes Stimmenwirrwarr durch den Park. Das Wetter ist zwar grau und trist, trotzdem haben sich fast 50 Dorstener nicht davon abhalten lassen einen neuen Sport und den 1. Asphalt- und Eisstock Verein Dorsten kennenzulernen.
„Total begeistert“
Eine dieser neugierigen Menschen ist Anne. „Ich wollte mal was Leichtes ausprobieren“, erzählt sie und lacht danach. Eigentlich spielt sie einmal die Woche Hallenbosseln, das sei ähnlich, aber die Wurfstöcke seien schwerer. „Da ist noch so ein Teppich drunter“, erklärt sie weiter. Aber das Spielprinzip sei das Gleiche. „Ich find’ Eisstockschießen super und mein Mann ist total begeistert.“
„Wer möchte bei der nächsten Runde mitmachen?“, tönt es von der Startlinie rüber. Vier Personen machen eine Mannschaft aus. Das Ziel des Spiels ist es, so viele Eisstöcker wie möglich ins „Haus“ zu werfen und drin zu behalten.
Dabei können durch eine gute Wurfstrategie die Stöcke der gegnerischen Mannschaft geblockt oder aus dem „Haus“ gekickt werden. Aber worauf kommt es bei einem guten Wurf an?

„Auf den Schwung kommt es an“
„Auf den Schwung kommt es an“, erklärt Vereinsmitbegründer Sven Hecker. Eine besondere körperliche Fitness braucht es laut Fachmann nicht. Stattdessen sei Gefühl gefragt. „Gerade in der Schwungphase sollte der Stock relativ horizontal auf den Asphalt gesetzt werden“, so Hecker. Das hört sich erstmal gut an, die Umsetzung erfordert dann schon etwas Übung.
In der Praxis ist es gar nicht so einfach, den Schwung so abzusetzen, dass der Eisstock durch das Aufkommen auf den Asphalt eben nicht an Fahrt verliert, sondern gerade ins „Haus“ schlittert. Das merke ich beim ersten Versuch ziemlich schnell. Und wenn dann die Eisstöcker der gegnerischen Mannschaft die Bahn blockieren, wird es noch kniffliger.
Mit viel Gefühl versuche ich die Tipps vom Profi umzusetzen. Der Eisstock schwingt rhythmisch in der Hand, den Blick starr auf das „Haus“ gerichtet – ich lasse los. So wie der Eisstock auf den harten Asphalt auf titscht, merke ich sofort, das hat nicht gereicht. Er kommt so auf, dass er die Fahrt vom Schwung abbremst. Kurz vor dem ersten Kreis des „Hauses“ kommt er zum Stehen.
Der nächste Schnupperkurs
Egal. Einmal ist keinmal und Übung macht die Meisterin. Beim nächsten Mal klappt es schon besser. Der Eisstock schafft es an den gegnerischen Stöckern vorbei ins Haus. Einen anderen Stock kann ich sogar ins Aus befördern. Hinter mir jubelt auch die gegnerische Mannschaft. „Man hat einfach zusammen Spaß und kann ein bisschen dabei trinken“, so Hecker. Der Mitbegründer lacht.
Obwohl der Verein noch jung ist, gibt es schon Anfragen für einen Liga-Betrieb. „Erstmal eins nach dem anderen.“ Jetzt käme es erstmal darauf an, den Verein bekannt zu machen und Mitglieder ins Boot zu holen.
Am 23. Februar (Sonntag) trifft sich der 1. Dorstener Asphalt- und Eisstock Verein im Bürgerpark Maria Lindenhof zum nächsten Schnupperkurs. Mitmachen kann jeder. Equipment wird vom Verein gestellt. Weitere Informationen und Anmeldungen gibt es unter 1.AEV-Dorsten@web.de und der Instagramseite des Vereins unter dem Usernamen eisstock_dorsten.
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