Dorf-Initiative macht in Dorsten mobil Einziger Bäcker eines Stadtteils schließt

 Nachfolger gesucht: Einziger Bäcker in Altendorf-Ulfkotte schließt
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Eine Gaststätte, zwei Kirchen und eine Schule. Sehr viel mehr gab es in der Vergangenheit monatelang nicht im Dorf, nachdem gleich zweimal die dortige Bäckerei als letzte Einkaufsmöglichkeit zwischenzeitlich dicht gemacht hatte.

Und wie schon 2014 und 2016 droht dieses Ungemach erneut - schon bald dürften die 2.000 Bewohner dieses Stadtteils in Sachen Grundversorgung abermals in die (Back-)Röhre schauen.

Noch ist die Welt in Altendorf-Ulfkotte halbwegs in Ordnung: Zumindest von frühmorgens bis zur Mittagszeit verkauft die Bäckerei Imping neben ihren vielen anderen Filialen in Dorsten und Umgebung auch im kleinen Ladenlokal an der Gräwingheide Brot und (belegte) Brötchen, dazu Kaffee, Eier, Milch. Und mit etwas Wurst und Käse auch ein paar andere Dinge für die allernötigsten Grundbedürfnisse.

„Doch bald werden wir das Geschäft schließen“, kündigt Chefin Julia Imping das Aus nach acht Jahren an. Wann genau, das steht noch nicht fest. „Wirtschaftliche Gründe an diesem Standort“, führt sie dafür ins Feld. Die Personal- und weiteren Kosten würden durch die erzielten Verkaufserlöse nicht gedeckt.

Backtheke
Es werden potenzielle Nachmieter gesucht, die in Altendorf-Ulfkotte eine Bäckerei, einen kleinen Tante-Emma-Laden oder einen Kiosk betreiben wollen. © Michael Klein

„Wir wollen den Altendorfern ihren Bäcker aber nicht nehmen“, so Julia Imping. Und deshalb habe man der Dorf-Initiative „Altendorf trifft sich“ auf einer Vorstandssitzung einen Vorschlag unterbreitet: Vielleicht finde sich ja ein gewerblicher Betreiber oder eine gemeinschaftliche Initiative aus dem Dorf heraus, meint Julia Imping, die an dieser Stelle einen Kiosk oder einen Tante-Emma-Laden aufmachen wolle: „Die würden wir dann natürlich gerne mit unseren Backwaren beliefern.“

Sollte das nicht passieren, müssten die Altendorfer täglich nach Polsum fahren oder zu REWE in der Feldmark, um frische Brötchen zu bekommen. Für die nicht so mobilen Dorf-Bewohner wäre das natürlich kein Zustand.

Deshalb hat „Altendorf trifft sich“ - quasi „der Verein der Vereine“ in dem Ortsteil - über die „WhatsApp-Dorfgruppe“, in der fast allen Bewohner versammelt sind, bereits einen Aufruf gestartet, um potenzielle Bäckerei-Nachmieter zu finden.

„Bislang gab es keine Resonanz, auch nicht von Leuten, die stundenweise und abwechselnd einen solchen Ladenverkauf nebenbei übernehmen würden“, so Sigrid Banken vom achtköpfigen Vorstandsteam. Deshalb will sie sich nun an große Bäckerei-Ketten wenden, um dort ein mögliches Interesse abzuklopfen.

Ansprechpartner

Die Initiative „Altendorf trifft sich“ würde sich über Hinweise oder Interessenten für eine Nachfolge-Nutzung freuen. Entweder persönlich bei den ATS-Vorständlern Sigrid Banken, Tanja Breil, Berthold Dalhaus, Stephan Erbe, Klaus Kremerskothen, Sabrina Rüfer, Wolfgang Schulz-Wordell und Klaudia Winkel, telefonisch unter 0173-2541375, 0157-85326137 oder 0162-4616583) sowie per Mail an info@altendorf-ulfkotte.de