„Domizil am Ostwall“ in Dorsten Thorsten Huxel: „Wir sind da vor Schönheit gestorben“

„Domizil am Ostwall“: „Wir sind da vor Schönheit gestorben“
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Laut Michael Rücken, Geschäftsführer der RSW Bauprojekte GmbH, die das „Domizil am Ostwall“ vorantreiben und dort 33 hochwertige Eigentumswohnungen errichten wollte, ist zwar die Baugenehmigung mittlerweile da. Doch solche Wohnungen sind aufgrund des Zins-Niveaus deutlich schwerer zu finanzieren und zu vermarkten als noch vor wenigen Jahren.

Aufgrund der veränderten Marktlage überlege man nun, ob man nun Mietwohnungen dort anbieten soll, so Rücken. „Wenn wir 2018 die Genehmigung bekommen hätten, würden dort längst Leute leben. Zu aus heutiger Sicht wirtschaftlichen Kosten.“

Vorhaben am Scheideweg

Thorsten Huxel sagte im Haupt- und Finanzausschuss am 22. August, er wolle „Kritik üben. An mir selbst und allen Beteiligten des Umwelt- und Planungsausschusses und Gremien wie der Ratskommission für Stadtentwicklung“. Das Bauvorhaben des „Bügeleisenhauses“ stehe am Scheideweg.

Dass dies so ist, dafür sieht Huxel die Politik in der Mitverantwortung. Viele Varianten seien in dem Ausschuss und dem Vorgänger-Ausschuss diskutiert worden. „Ich glaube, man hat sich da zum Teil totdiskutiert und wir sind da vor Schönheit gestorben.“

„Wieder ein paar Jahre weiter“

Für das Grundstück am Ostwall, „ich wüsste aktuell keines, das eine herausragendere Lage hätte“, wünsche er sich, „dass dort noch irgendetwas umgesetzt werden kann, so Huxel. „Ich würde die Verwaltung bitten, wenn es die Möglichkeit gibt, mit dem Eigentümer zu sprechen. Wenn es in eine neue Runde geht, sind wir wieder ein paar Jahre weiter. Darauf wird es hinauslaufen, wenn sich die aktuelle Planung nicht realisieren lässt.“

Falls das Grundstück am Ostwall zunächst nicht bebaut werden kann, wünscht sich Thorsten Huxel, dass es zumindest ansprechender hergerichtet wird.
Falls das Grundstück am Ostwall zunächst nicht bebaut werden kann, wünscht sich Thorsten Huxel, dass es zumindest ansprechender hergerichtet wird. © Berthold Fehmer

Vielleicht gebe es, so Huxel, in diesem Fall zumindest die Möglichkeit, „die Fläche in irgendeiner Form herzurichten“, also vielleicht zu planieren und zu begrünen. Und die Bauzäune abzubauen. „Wenn man die Fläche so verkehrssicher herstellt, dass man darüber laufen kann, dann würde man zumindest die Situation dort attraktiver gestalten.“

Stadtbaurat Holger Lohse sagte zu, dass er mit dem Investor sprechen wolle. „An der Bebauung kann ich wenig machen.“ Aber er wolle mit dem Eigentümer sprechen, „um aus dem recht unansehnlichen Grundstück ein ansehnliches zu machen“.

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