Die Wolfsfamilie kommt immer näher - und wir schauen seelenruhig zu

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Die Wolfsfamilie kommt immer näher - und wir schauen seelenruhig zu

rnMeinung

Die Familie um Wölfin Gloria treibt sich immer öfter auch in der Nähe von Wohngebieten herum. Es ist noch nicht lange her, da hielten Experten so etwas nicht für möglich. Und nun?

Dorsten

, 25.11.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Menschen bekommen einen Wolf eigentlich nicht zu sehen. Denn der Wolf ist menschenscheu. Und deshalb hält er auch immer reichlich Abstand zu Siedlungen. So weit die Theorie, die uns seit dem Tag verkauft wurde, als Wölfin GW954f den schönen Namen „Gloria“ bekam.

Die Realität sieht inzwischen ganz anders aus. Gloria und ihre Familie reißen nicht nur Schafe und Ponys oder zerfleischen totgeborene Kälber. Sie treiben sich auf der Suche nach Beute immer öfter in der Nähe von Wohnsiedlungen herum.

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Wahrscheinlich, weil jemand Fleischköder ausgelegt hat. Oder es immer noch Tierhalter gibt, die Pferde, Ziegen und Schafe im Freien halten anstatt sie wegzusperren. Selber schuld, dafür kann der Wolf doch nichts?

Sollen wir also demnächst wolfsichere Zäune auch um unsere Wohngebiete ziehen?

Ich übertreibe natürlich, aber was muss eigentlich noch passieren, frage ich mich, damit endlich gehandelt wird? Warten wir, bis nicht mehr wir Menschen hinter dem Wolf herlaufen, damit er verschwindet, sondern es umgekehrt geht?

Eine Wolfsfamilie gehört nicht in diese Region. Davon bin ich inzwischen überzeugt. Also gehört sie von Experten (!) „verlegt“ oder „entnommen“. Ein gruseliges Wort, zugegeben. Trotzdem ist das wahrscheinlich die einzige Lösung.