Die erste Beziehung mit Anfang 20 Julia Müller ist froh, „spät dran“ zu sein

Die erste Beziehung mit Anfang 20: Julia Müller ist froh, „spät dran“ zu sein
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Die erste Liebe. Manchen Menschen begegnet sie als Teenager, anderen eben erst mit Anfang 20 oder Mitte 30. Ist man lange Single, läuten bei vielen die Alarmglocken.

„Wann hast du endlich deinen ersten Freund?“ „Du bist doch ein hübsches Mädchen, was läuft denn schief?“ Zwei von 200 Fragen, die ich mir ständig anhören musste. Ich bin für viele ein sogenannter „Spätzünder“. Denn mein Leben als Single endete zum ersten Mal mit Anfang 20.

Am Valentinstag wurde ich oft bemitleidet. Doch besonders im Kreise der Familie oder in Gesprächen mit Bekannten sorgte mein Single-Dasein für viele Diskussionen. „Wird es nicht mal Zeit für eine Beziehung?“

Ich habe mich immer gefragt, was die Menschen dann für eine Antwort erwarten. Datum und Uhrzeit? Ich habe eben keine magischen Kräfte und kann den Zeitpunkt auch nicht vorhersagen.

Bin ich weniger wert?

Mein Umfeld gab mir damit ein komisches Gefühl. Ich habe mich selbst hinterfragt. Bin ich weniger wert ohne einen Freund? Was mache ich falsch? Ich war glücklich. Ich war allein, aber nicht einsam.

Also warum redete mir jeder in mein Leben rein? Vielleicht, weil das Leben anderer spannender ist als das eigene. Eine Erklärung, aber längst keine Rechtfertigung.

Natürlich habe ich mich manchmal nach jemandem gesehnt. Nach einem Menschen, mit dem sich das Leben leicht anfühlt, bei dem ich sein kann, wer ich bin. Doch das wollte ich nicht erzwingen, nur weil die Welt es von mir erwartete.

Was ist so falsch daran zu warten, sich sicher zu sein? Ich verurteile niemanden, der sich ausprobiert, früh anfängt und mit 20 schon zehn Beziehungen hatte. Doch für mich war das nichts. Ich habe mir die Sprüche gefallen lassen, bin mir selbst treu geblieben und habe gewartet. Und dann ist es passiert.

Wie das Leben so spielt...

Meine erste Beziehung kam ganz unerwartet. Ich habe ihn nicht gesucht, er war plötzlich da. Wir haben uns durch gemeinsame Freunde kennengelernt und am Anfang fand ich ihn gelinde gesagt unsympathisch.

Doch je näher wir uns kennenlernten, desto mehr Gemeinsamkeiten entdeckten wir. Wir haben uns Zeit gelassen, die Kennlernphase voll ausgekostet und uns von niemandem reinreden lassen. Es war aufregend.

Jetzt, ein Jahr später blicke ich mit einem Lächeln zurück und kann nur sagen: Auch wenn dir dein Umfeld reinredet, halte dagegen. Es ist egal, wie alt du bist und ob du wartest oder dich in eine Beziehung stürzt. Erst wenn du dich für die Liebe bereit fühlst, ist es das schönste Gefühl auf Erden.

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