Auf einer Empore links vom Altar der St. Agatha-Kirche am Marktplatz steht die alte Orgel von 1948, die „eigentlich gar nicht mehr spielbar ist“. Kantor Dr. Hans-Jacob Gerlings freute sich gegenüber unserer Redaktion deshalb schon zum Jahreswechsel, dass neben der dortigen neueren Breil-Orgel auch „dieser kleine Denkmalschatz“ renoviert wird und wieder zum Klingen kommt.
Jetzt gibt es dafür sogar Geld vom Bund. Die Kirchengemeinde erhält rund 49.000 Euro für die Restaurierung. Dies teilte nun der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Gerdes mit, der sich in den vergangenen Monaten für die Bereitstellung der Fördergelder eingesetzt hat.
„Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen hat, die Restaurierung der alten Orgel im Rahmen eines der Denkmalschutz-Sonderprogramme des Bundes zu fördern“, so Michael Gerdes.
Auch Dr. Hans-Jakob Gerlings, Kantor an St. Agatha, betont die Bedeutung der alten Orgel für Dorsten, als „ein Anknüpfungspunkt an die Geschichte der ganzen Stadt“. Die alte Orgel wurde für die im März 1946 eingeweihte „Notkirche“ der St. Agatha-Gemeinde unter schwierigsten Umständen von der Orgelbaufirma Franz Breil gebaut. „Sie ist aus den einfachsten Materialien, die die Dorstener Firma Breil damals noch in ihren Lagern hatte.“
„Großer Traum“
Ein Jahr zuvor – nur zwei Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges – war die Dorstener Altstadt mitsamt der spätgotischen St. Agatha-Kirche zerstört worden. Im Juli 1952 wurde die Orgel dann in die gerade fertiggestellte neue Stadtpfarrkirche St. Agatha übertragen.
Für Hans-Jakob Gerlings ginge „ein großer Traum“ in Erfüllung, wenn beide Orgeln renoviert und miteinander verbunden werden. Es sei schließlich ungewöhnlich, dass es in Dorsten eine Stadtkirche mit zwei Orgeln gebe.
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