
© Lydia Heuser
Corona-Testungen: Praxisteam kommt in Schule
Coronavirus
Wegen eines Corona-Falls musste die Neue Schule in Dorsten ihren Schulstart verschieben. Die Montessori-Schulen lassen ihre Kollegien jetzt testen. Das hat die Corona-Warn-App damit zu tun.
Durch den Mund oder die Nase, das ist hier die Frage. Gemeint ist das Teststäbchen, das die Medizinische Fachangestellte zückt. Zwei Angestellte einer Arztpraxis testen die Mitarbeiter der Montessori-Schulen. Das Besondere: Nicht die Test-Willigen kommen in die Praxis, sondern das Team in die Schule nach Wulfen.
“Die Praxis hat uns in einer Zeit angeschrieben, als die Medien darüber berichteten, dass es keine ausreichenden Testkapazitäten gebe“, erinnert sich Grundschulleiter Steffen Dederer.
Die Kosten für die Testungen übernimmt das Land
Seit dem 10. August können sich Lehrer und Schulpersonal auf Kosten des Landes NRW auf Corona testen lassen. Dederer nahm das Angebot der Praxis, die namentlich nicht genannt werden will, an. Nach der Einschulung der Erstklässler am Mittwoch (12.8.) konnten sich Lehrer und das Personal der beiden Montessori-Schulen ab 13 Uhr testen lassen. 20 Personen nahmen das Angebot an.
Fabian Lind ist einer der Freiwilligen. „Und war‘s schlimm?“, fragt er neugierig seine Kollegin, die in null Komma nichts aus dem Büro zurück ist. „Nein, gar nicht. Die gehen gottseidank nicht durch die Nase.“
Dann geht Fabian Lind in das umfunktionierte Büro in der ersten Etage. Vorher musste er schon Zettel mit seinen Personalien auszufüllen, die er nun an die junge Frau hinter dem Schreibtisch übergibt. „Haben Sie die Corona-Warn-App?“, fragt sie den Lehrer. Lind nickt. Die Frau reicht dem Lehrer ein Formular mit QR-Code. Diesen Code kann er ab Freitag mit seinem Handy scannen, dann erfährt er sein Ergebnis. „Sie können am Montag aber auch das Ergebnis telefonisch bei uns erfragen“, so die Auszubildende. Außerdem kann er, falls der Test positiv ausfällt, sein Ergebnis gleich in die Warn-App einspeisen, sodass seine Kontaktpersonen informiert werden.
Dann geht Lind zu der Frau mit dem Teststäbchen. Sie nimmt einen Abstrich aus dem Mund-, Nase- und Rachenraum. In zwei Sekunden ist alles erledigt und Lind kann gehen.
So wird die Schule reagieren, falls Tests positiv ausfallen
Schulleiter Steffen Dederer findet den Weg der Testungen richtig und will sie nun alle vierzehn Tage anbieten. Falls ein Test positiv ausfällt, würde sofort das Gesundheitsamt eingeschaltet werden und dann müsste man halt die Anweisungen abwarten, erklärt er.

So sieht das Schulgelände der zwei Montessori-Schulen in Wulfen aus der Luft aus. © BLUDAU FOTO
„In jeder Klasse unserer Schule haben wir Schülerinnen und Schüler mit coronarelevanten Vorerkrankungen bzw. Kinder, mit Angehörigen mit entsprechenden Vorerkrankungen. Wir empfinden es als unsere Pflicht, diese Menschen bestmöglich vor einer Corona-Infektion zu schützen und so ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, die Möglichkeit der regelmäßigen Testung zu nutzen“, erklärt Steffen Dederer.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
