
Einige Schulen in Dorsten sind mit Luftfiltern ausgestattet. Wegen der Lautstärke nutzen sie einige Klassen allerdings nicht. (Symbolfoto) © dpa
Zu laut - manche Schulen in Dorsten schalten Luftfilter wieder ab
Coronavirus
Der Schulbetrieb in Dorsten ist mit vergleichsweise wenig Einschränkungen gestartet. Im Herbst könnte sich das ändern. Energiesparen und Infektionsschutz müssen miteinander abgewogen werden.
Einmal pro Woche erstellt die Kreisverwaltung ein Lagebild zur aktuellen Coronasituation an den Schulen im Kreis Recklinghausen. Nach einer verkürzten ersten Schulwoche sind die Einträge für Dorsten überschaubar: Vier Coronafälle registrierte das Gesundheitsamt, alle an ein und derselben Schule. Das war’s.
Dorstens Schulen sind mit Vorfreude ins neue Schuljahr gestartet. Das Umsetzen von Hygienekonzepten ist inzwischen zur Routine geworden. Anders als in den Vorjahren wurden neue Corona-Regeln frühzeitig kommuniziert. Über allem schwebt jedoch die Frage, wie es im Herbst und im Winter weitergeht, wenn die Fallzahlen erfahrungsgemäß ansteigen.
Der Kurs der NRW-Landesregierung ist klar: Flächendeckende Schulschließungen sollen auf jeden Fall vermieden werden. Sollte Distanzunterricht erforderlich sein, dann sind die Dorstener Schulen zumindest gut mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Nach Auskunft der Stadtverwaltung haben sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler mit Bedarf entsprechende Geräte erhalten.
CO2-Ampeln sollen flächendeckend kommen
Einige Schulen nutzen auch sogenannte CO2-Ampeln. Diese Geräte messen die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Raumluft und zeigen an, wenn Frischluftzufuhr nötig ist. „Die Geräte wurden teilweise aus dem Schulbudget angeschafft oder durch Unterstützung von Fördervereinen oder Unternehmen“, sagt Stadtsprecher Christoph Winkel. „Alle Klassenräume sollen durch ein angekündigtes Förderprogramm der neuen NRW-Landesregierung mit einem CO2-Messgerät nachgerüstet werden.“
Für Schulen, deren Räume sich schlecht lüften lassen, hat die Stadt Luftfiltergeräte beschafft. Auch für einige „normale“ Klassenräume seien auf Wunsch von Fördervereinen Luftfilter angeschafft worden, so Winkel. Einige davon sind allerdings schon wieder außer Betrieb, weil Kinder die Betriebsgeräusche als störend empfanden.
„Zudem gilt weiterhin die Empfehlung des Bundesumweltamtes, auch in Räumen trotz Luftreinigungsgeräten weiterhin regulär zu lüften – und zwar exakt in den gleichen Abständen, als wären keine dieser Geräte vorhanden“, sagt Winkel. „Ein unmittelbarer energetischer Vorteil ist dadurch also nicht gegeben.“
Und wenn es richtig eisig wird im Winter bei gleichzeitiger Gasknappheit? Dann müssen „Energiesparen und Infektionsschutz gut miteinander abgewogen werden“, weiß Winkel. Die Stadt will sich nicht festlegen, auf welche Raumtemperatur Heizungen gegebenenfalls absenkt werden können: „Eine erhebliche Reduzierung der Raumtemperatur würde bei gleichzeitigem regelmäßigem Lüften wohl zur Folge haben, dass es in den Räumen zu kalt werden würde.“
Einst aus Sachsen nach Westfalen rübergemacht. Dort in Münster und Bielefeld studiert und nebenbei als Sport- und Gerichtsreporter gearbeitet. Jetzt im Ruhrpott gelandet. Seit 2016 bei Lensing Media.
