Eine Nebenrolle und zwei Hauptrollen konnte die Dorstenerin Carolin Handschuh in drei RTL-Formaten ergattern. Innerhalb von nur fünf Wochen konnte sie ihre ersten Schauspielerfahrungen sammeln. „Jetzt habe ich Blut geleckt“, sagt die 45-Jährige.
Die Unternehmerin stand jedoch nicht zum ersten Mal vor der Profi-Kamera. Vor rund 15 Jahren konnte sie ihre Kameratauglichkeit schon als Moderatorin bei QVC unter Beweis stellen. Vor einem Jahr hat sie sich dann entschlossen, sich in eine Casting-Kartei aufnehmen zu lassen.
In ihrer ersten Rolle verkörperte sie eine Zeugin bei der Sendung „Das Strafgericht“ mit Richter Ulrich Wetzel. Kurze Zeit später stand sie für „Staatsanwalt Posch ermittelt“ mit einer Hauptrolle vor der Kamera. Ganze 57 Seiten Drehbuch musste sie dafür auswendig lernen.
Bei „Der Blaulicht Report“ war es allerdings anders: „Es gab keinen Text, aber eine feste Handlung. Das macht es viel schwieriger“, sagt Handschuh. Bei allen drei Formaten hat sie die Böse gespielt. „Ich war das blonde Gift. Arrogant und gemein“, erzählt sie. Die Drehtage haben ihr aber unheimlich Spaß gemacht.
Intime Szene mit Fremden
Trotzdem hat sie den Wunsch, auch in andere Rollen zu schlüpfen: „Ich möchte mal die Mutter sein, wie ich sie auch im echten Leben bin oder die Frau mit Problemen zeigen, die ich auch habe“, sagt sie. „Ich glaube nicht, dass es das Ende war“, sagt sie. Und: Sie konnte in dieser Rolle für einen Tag eine andere Person sein. „Ich war frei von Carolin, Mode und der Unternehmerin.“
Die Dorstenerin ist über ihre Grenzen hinausgewachsen: „Ich setze mir gerne neue Challenges“, sagt sie. So musste sie für eine Rolle mit einem anderen unbekannten Schauspieler eine intime Szene im Bett drehen. „Wir haben uns zehn Minuten vorher kennengelernt. Das war echt eine Herausforderung“, blickt sie zurück.
Je Folge war sie rund zwölf Stunden am Set. „Ich weiß nicht, ob diese Formate vielleicht belächelt werden, aber da steckt echt harte Arbeit hinter“, erklärt sie. „Und es ist nicht so glamourös, wie man sich das vielleicht vorstellt.“
Weitere Einblicke ins Set und in die Handlung darf sie nicht geben. Vor Ort herrschte ein strenges Handyverbot. Im Frühjahr 2025 sollen die Folgen dann bei RTL ausgestrahlt werden.
Professionelle Ausbildung
Die Regisseure haben ihr zurückgemeldet, dass sie Talent hat. „Jetzt überlege ich, ob ich eine professionelle Ausbildung mache“, sagt sie. Sich einfach mal etwas zu trauen, war auch für ihren Schritt zur Selbstständigkeit wichtig.
Doch als Unternehmerin lastet schon viel Arbeit und Verantwortung auf ihrem Rücken. Mit ihrer eigenen Marke „missforty germany“ hat sie alle Hände voll zu tun. „Den einen Tag stand ich in Köln vor der Kamera und am nächsten als Model für meine eigene Winterkollektion“, sagt sie. „Das war schon sehr viel.“

Pop-up-Store in Bottrop
Parallel hat sie einen Pop-up-Store im Möbelhaus Beyhoff in Bottrop auf die Beine gestellt. Ab Dienstag (26. November) gibt es ihre Winterkollektion auch vor Ort zu kaufen. „Wir wollen schauen, wie Möbel und Mode zusammenpassen“, erklärt Carolin Handschuh.
Sie wird am 6. und 7. Dezember mit Lebkuchenherzen auch selbst an der Gladbecker Straße 130 vor Ort sein.