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Caritas benennt im Frühjahr 2020 die ersten 30 Mieter für barrierefreies Wohnen am Kanal
Barrierefreies Wohnen
Auf jede Wohnung kommen fünf Bewerber: Im Frühjahr 2020 gibt die Caritas die ersten 30 Mieter für barrierefreies Wohnen am Kanal bekannt. Sie wählt unter mehr als 300 Bewerbern aus.
60 barrierefreie, altengerechte Wohnungen in sechs Wohnhäusern lässt der Caritasverband auf einem sehr schön gelegenen Grundstück an der Ölmühle am Wesel-Datteln-Kanal bauen.
Die Lage ist so exponiert und barrierefreies Wohnen in Dorsten so begehrt, dass die Bewerber Schlange stehen: „Wir haben mehr als 300 Interessenten in unsere Listen eintragen können“, sagt Caritas-Geschäftsführer Klaus Schrudde auf unsere Anfrage. Aber nur 60 Mieter werden es am Ende sein, die sich dann glücklich schätzen dürfen, an der neuen Straße „Zum Leinpfad“ an der Ölmühle zu wohnen.

Zum Leinpfad heißt die neue Stichstraße, die von der Hafenstraße auf das Caritas-Grundstück an der Ölmühle am Kanal abzweigt und freigegeben worden ist. © Claudia Engel
Zum Leinpfad: So heißt die Stichstraße, die von der Hafenstraße ins Neubaugebiet am Kanal abzweigt. Am Dienstag wurde der Leinpfad abgenommen und für gut befunden. Leinpfad heißt die Straße, weil damit Bezug genommen wird auf die Geschichte des Viertels: Früher wurden die Schiffe auf der Lippe von Pferden lippeaufwärts gezogen - an der Leine. Deshalb also der Name „Zum Leinpfad“.
Dort ist nun eine Vielzahl von Parkplätzen zwischen frisch bepflanzten Baumbeeten entstanden. „Im Frühjahr werden wir bindend die ersten 30 Mieter informieren, denn wir werden im Herbst 2020 die ersten drei Wohnhäuser ihrer Bestimmung übergeben können“, sagt Schrudde. Dass auf jede Wohnung fünf Bewerber kommen, stimmt den Caritas-Geschäftsführer glücklich: „Natürlich ist es schön, zu sehen, dass das Projekt gut ankommt“, meint er.
Caritas investiert 18 Millionen Euro
Für circa 18 Millionen Euro, inklusive Erschließung des Geländes, wachsen sechs nach modernsten Baustandards errichtete barrierefreie Häuser für Menschen in den Himmel, die die Vorzüge barrierefreien Wohnens in ruhiger Lage am Kanal und nur wenige Fußminuten entfernt von der Altstadt genießen möchten.
„Wir haben 48 Wohnungen mit 67 Quadratmetern Wohnfläche und zwölf Dachgeschosswohnungen mit 112 Quadratmetern Fläche“, sagt Schrudde. Die ersten drei Gebäude sind Ende 2020 fertig, so dass die Mieter dann ihr erstes Weihnachtsfest in den neuen vier Wänden verbringen können. Die allermeisten Bewerber kommen aus Dorsten, so Schrudde: „Viele sogar von der Hardt, wo sie ihre Häuser gebaut haben und sich jetzt kleiner setzen möchten.“
Etliche Jahre sind verstrichen von der Idee bis zur Umsetzung.
Von der Idee bis zur Umsetzung barrierefreien Wohnens am Kanal hat es etliche Jahre gedauert: „2003 kam der Wunsch danach auf“, erinnert sich Klaus Schrudde, als die Bewohner des St.-Anna-Stiftes während der Umbauarbeiten im Altenheim an der Kirchhellener Allee in die Ölmühle, die zwangsversteigert worden war und für die die Caritas den Zuschlag erhielt, umgesiedelt wurden. 18 Privatleuten oder Firmen gehörten die Grundstücke an der alten Ölmühle. Die Caritas erwarb sie nach und nach.
Für die Bauarbeiten musste eine Menge Erde bewegt werden, um eventuelle Kontaminationen (durch frühere Straßenbeläge oder Hinterlassenschaften der Ölmühle) aus dem Weg zu räumen und das Grundstück mit neuem Boden aufzufüllen. Außerdem mussten zahlreiche Birken den Neubauten Platz machen. „Wir haben aber Ausgleichspflanzungen vorgenommen“, betont Klaus Schrudde.
Ein Vorzeigestück in der Dorstener Wohnlandschaft
Wenn die ersten Mieter 2020 einziehen, dann finden sie „einen Vorzeigefleck für Dorstener Verhältnisse“ vor, meint Klaus Schrudde - mit einer Bocciabahn zu Füßen der Wohnanlage, dem Marina-Yachthafen vor der Tür und den Pflegediensten der Caritas in unmittelbarer Nachbarschaft, wenn Hilfe nötig ist und gebraucht wird.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
