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Cannabis-Plantage im Garten eines Wohngebiets in Dorsten angepflanzt
Gerichtsprozess
Bei einer Hausdurchsuchung in Dorsten entdeckten Polizisten eine Menge Cannabiskraut, das im Garten angepflanzt und geerntet worden war. Jetzt wurde dem Züchter der Prozess gemacht.
Die berauschenden Grün-Pflanzen mit ihrer charakteristischen Blattform seien nicht zufällig in dem Garten des Angeklagten gewachsen, erklärte sein Verteidiger mit einem Augenzwinkern. Alles andere wäre auch unglaubwürdig gewesen - denn die Polizeibeamten hatten bei dem Beschuldigten aus Dorsten eine ganze Menge Cannabis gefunden, als sie im November letzten Jahres dessen Haus in einem Wohngebiet in Holsterhausen durchsuchten.
Insgesamt waren es 1,6 Kilogramm, abgeerntet und getrocknet, verpackt in mehreren Tüten. Neben dem Kraut fiel den Beamten weiteres Saatgut in die Hände.
Nun musste sich der 53-jährige Dorstener Hartz IV-Empfänger wegen unerlaubten Drogenbesitzes vor dem Dorstener Schöffengericht verantworten. „Er ist nicht der typische Plantagenanbauer, der mit Gewinnabsicht handelt“, so der Verteidiger. Sondern jemand, der sich bewusst aus der Dorstener Drogenszene und ihren Personen heraushalte - und lieber selbst seinen Stoff anbaut, „allein zum Eigenbedarf“.
Panikattacken und Angstzustände
Der 53-jährige Angeklagte ist seit Jahrzehnten Drogenkonsument, kam mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Seit dem Tod seiner Mutter vor zehn Jahren, die er lange gepflegt hatte, leide er zudem an Panikattacken und Angstzuständen. Das Schöffengericht ließ Milde walten. Der Angeklagte kam mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten davon.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
