Bundesverdienstkreuz für Dorstenerin „Sie haben in den Herzen und Köpfen einen festen Platz“

Bundesverdienstkreuz für Christine Katharina Schrieverhoff
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Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch (15. Januar) in Düsseldorf im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an sieben Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen ausgehändigt. Darunter die Dorstenerin Christine Schrieverhoff, die das Verdienstkreuz am Bande erhielt. Alle Preisträger, so Wüst, hätten sich „um unser Land verdient gemacht“.

Unter den Preisträgern befand sich auch Prof. Dr. Hendrik Streeck aus Bonn, der mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde. Streeck wurde in der Zeit der Corona-Pandemie insbesondere zu Beginn durch sein Mitwirken an der „Heinsberg-Studie“ bekannt und wurde in Land und Bund in die Corona-Expertenräte berufen.

Christine „Christel“ Schrieverhoff war hingegen viele Jahrzehnte „engagierte Lehrerin in Marl“, so Bürgermeister Tobias Stockhoff, der bei der Preisverleihung zugegen war. Nach dem Lehramtsstudium unterrichtet sie Geschichte, Pädagogik, Sozialwissenschaften und Chemie im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Marl.

„Als Fachleiterin ist sie für die Ausbildung der Referendarinnen und Referendare zuständig. Mit großer Leidenschaft setzt sie sich dafür ein, dass junge Lehrerinnen und Lehrer ihre eigene Rolle für demokratisches Handeln nicht nur in der Schule, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen begreifen und ausfüllen“, so die Laudatio.

Christel Schrieverhoff engagiert sich auch über ihre dienstliche Tätigkeit hinaus für die politische Bildung. „Ihr Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler sich aktiv für unsere Demokratie einsetzen, dass sie selbstbestimmt teilhaben und gegen Politikverdrossenheit angehen“, so die Laudatio Wüsts. Schrieverhoff engagiert sich als Jurorin im jährlichen Schulwettbewerb „Jugend debattiert“, ist Regionalberaterin und Jurorin beim Deutschen Schulpreis und engagiert sich für weitere politische Wettbewerbe wie „Demokratisch handeln“.

Völkerverständigung

Im grenzüberschreitenden Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ setzt sich Schrieverhoff für Völkerverständigung ein. Auch im Landes- und Bundesvorstand der Deutschen Vereinigung für politische Bildung ist Christel Schriverhoff tätig. Lehrplanentwicklung, Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen, Organisation und Durchführung des jährlichen Landesforums der Deutschen Vereinigung für politische Bildung, Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema Rechtsextremismus sind weitere Gebiete, in denen die Dorstenerin aktiv ist.

„Durch ihr Vorbild ermutigt sie Lehrerinnen und Lehrer, sich gegen Rechtsextremismus zu positionieren, ob im Unterricht oder im Alltag. Ein besonderes Anliegen ist Christel Schrieverhoff die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Aussöhnung mit Israel“, so die Laudatio.

„Unermüdliches Engagement“

Schrieverhoff setzt sich für den Austausch ihrer Schule mit Marls israelischer Partnerstadt Herzliya ein, begleitet und moderiert Veranstaltungen an Marler Schulen mit der Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugin Halina Birenbaum. Wüst in Richtung Schrieverhoff: „Mit Ihrer unaufgeregten und wertschätzenden Art, durch Ihr geduldiges Zuhören und durch Ihr unermüdliches Engagement für die politische Bildung und für unsere Demokratie haben Sie große Verdienste erworben. (...) Sie haben in den Herzen und Köpfen der Menschen, die Ihnen im Laufe der Jahrzehnte begegnet sind, einen festen Platz.“