Eigentlich soll die Briefwahl laut Gesetz die Ausnahme sein für Menschen, die es am Wahltag aus guten Gründen nicht ins Wahllokal schaffen. Doch auch in Dorsten gibt es seit Jahren immer mehr Briefwähler - vielleicht ja auch aus Bequemlichkeit.
Zu denjenigen, die gar nicht anders können, als ihren Stimmzettel per Post ins Wahlamt zu schicken, gehören die Dorstener, die am 23. Februar gar nicht in der Heimat, sondern im Ausland sind. Stadtsprecher Christoph Winkel bestätigte auf Anfrage, dass Briefwahlunterlagen aus Dorsten - Stand jetzt - in 24 verschiedene Länder gehen werden.
Briefwahlunterlagen werden jetzt verschickt
Der zeitliche Druck ist enorm. Denn die Briefwahlunterlagen können wegen des vorgezogenen Wahltermins und verschiedener Fristen erst ab 5. Februar verschickt werden. Es bleiben dann keine drei Wochen Zeit, bis der Wahlschein mit den beiden entscheidenden Kreuzchen wieder im Wahlamt eingetroffen ist.
Das mag kein Problem sein, wenn der Adressat in den Niederlanden, der Schweiz oder in Österreich ist. Aber nach Neuseeland, in die USA oder nach Hongkong dauert die (Luft-)Post schon mal länger. Und Urlauber wissen: Die Postkarte aus Spanien ist manchmal auch länger unterwegs als die Reise dauert.
„Deutsche Staatsangehörige, die im Ausland leben, konnten sich bis einschließlich 2. Februar 2025 ins Wählerverzeichnis eintragen“, sagt Stadtsprecher Christoph Winkel. Seit dem 31. Januar und nach einer Einspruchsfrist von zehn Tagen steht fest, welche Kandidaten im Wahlkreis 124 (Dorsten, Bottrop, Gladbeck) antreten.
Deshalb konnten erst jetzt die Stimmzettel gedruckt werden.
Die Deutsche Post hat bereits im Januar mehr als 60.000 Wahlbenachrichtigungen in Dorsten ausgeliefert.