Am Montag wurde der Verkehr an der Kreuzung der B224 zur B225 in Dorsten noch von der Polizei geregelt, nachdem die Ampelanlage zur Mittagszeit ausgefallen war. Am Dienstag fehlte die ordnende Hand der Beamten, sodass es zu langen Staus und mehreren gefährlichen Situationen kam.
Im Laufe des Dienstagmorgens schafften es Techniker zumindest, die Ampelanlage wieder in Funktion zu bringen. „Grund für den Ausfall ist ein Defekt in einem Bauteil des Steuergerätes. Dafür musste die von Straßen.NRW beauftragte Fachfirma zunächst ein Ersatzteil beschaffen. Dieses ist inzwischen eingebaut und die Ampel seit 11.30 Uhr wieder in Betrieb“, so Sprecherin Petra Vesper von Straßen.NRW am Dienstagmittag.

Verkehrsberuhigung
Gesperrt waren zur Mittagszeit, als die Ampel bereits wieder lief, noch die linke Abbiegespur für Autofahrer, die aus Richtung Marl kamen, sowie die linke Abbiegespur für Autofahrer, die von den Mercaden kommend auf die Vestische Allee abbiegen wollten. Die Sperrungen dienten zur Verkehrsberuhigung, erklärte ein Arbeiter vor Ort, damit die Techniker sicher an der Ampel arbeiten können. Zum frühen Nachmittag hin waren die Absperrungen beseitigt, bis auf jene am südlichen Fußgänger- und Radfahrerübergang.
Bleibt die Frage, warum die Polizei am Dienstagmorgen dem Verkehrs-Chaos zum Trotz nicht das Geschehen an der Ampel steuerte. „Die Kollegen waren heute Morgen da“, so eine Sprecherin der Polizei Recklinghausen auf Anfrage: Diese hätten die Lage im Blick gehabt und entschieden, dass der Verkehr auch ohne Eingreifen der Polizei laufen könne.
Zu einer gänzlich anderen Einschätzung kam ein 31-jähriger Dorstener. Er beschrieb den Verkehr auf der Kreuzung mit den Worten „Anarchie“ und „Chaos“. „Die Autos tasten sich Stück für Stück vor und fahren, sobald eine Lücke entsteht. So entstehen Unfälle!“
Schlimmer noch sei die Situation für Fußgänger und Fahrradfahrer, die ungeschützt über die Ampel gehen müssten. „Wenn sie die Lage angemessen einschätzen wollen, sollte die Polizei mal in Zivil versuchen, über diese Kreuzung zu kommen. Der einzige Unterschied zu Montag ist doch, dass es heute regnet und die da nicht stehen wollen“, unterstellte er den Beamten.