Die Stadt Dorsten hat am Mittwochmittag (27. Dezember) aufgrund der Hochwasserlage den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) einberufen. Mitglieder des SAE und der Feuerwehr sind in ständigem Austausch mit dem Lippeverband, der für den Wesel-Datteln-Kanal zuständigen Behörde, sowie mit dem Kreis Recklinghausen. Der Krisenstab war u.a. auch während der Corona-Pandemie eingerichtet worden.
Die anfälligen Punkte von Lippe und Kanal werden rund um die Uhr kontrolliert, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. „Bürgerinnen und Bürger werden dringend aufgefordert, die Deiche der Lippe sowie überschwemmte Gebiete großräumig zu meiden. Dort besteht Lebensgefahr.“
In einem Video, das am späten Nachmittag veröffentlicht wurde, hat Bürgermeister Tobias Stockhoff betont, dass es für den Lippedeich noch „ausreichend Reserven“ gebe. „Leichte Durchsickerstellen“ müssten „keine Sorgen auslösen“. Weitere Punkte, die teilweise von der Bevölkerung gemeldet wurden, seien unter Beobachtung.
Stockhoff spricht im Video auch von „einzelnen kleineren Evakuierungsmaßnahmen“. Dabei handelt es sich um Teilbereiche des Campingplatzes Zenker nahe des Biergartens „Anne Bänke“, außerdem um zwei Gehöfte in Holsterhausen.
Dorstens Bürgermeister empfiehlt Autofahrern, ihre Fahrzeuge derzeit wegen des gestiegenen Grundwasserspiegels nicht in Tiefgaragen abzustellen, selbst wenn die sich nicht in unmittelbarer Nähe von Flüssen und Bächen befinden.
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