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Bürgerinitiative geplant: Widerstand gegen Industriepark Große Heide in Wulfen
Industriepark Große Heide
Bis einschließlich 27. Dezember können bei der Stadt Einwände gegen den geplanten Industriepark Große Heide eingereicht werden. Wulfener wollen eine Bürgerinitiative gründen.
Der geplante Industriepark Große Heide auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Wulfen beschäftigt Anwohner im Stadtteil. Einige Wulfener wollen ihren Protest bündeln und eine Bürgerinitiative gründen. In einem ersten Schritt hat die Gruppe in den vergangenen Wochen Unterschriften gegen das geplante Industriegebiet gesammelt.
Nach Angaben der Gruppe seien knapp 100 Unterschriften zusammengekommen. Die Listen habe man bei der Stadt Dorsten eingereicht. Vom 25. November bis einschließlich 27. Dezember 2019 waren die Planunterlagen im Rathaus einsehbar, sie sind auch auf der Website der Stadt Dorsten zu finden. In dem genannten Zeitraum können auch Stellungnahmen bei der Stadt abgegeben werden.
Einwände hauptsächlich wegen Verkehrssituation
Stadtbaurat Holger Lohse bestätigte auf Nachfrage den Eingang der Unterschriftenlisten. Außerdem seien noch knapp zehn weitere Einwände eingegangen. „Vornehmlich geht es dabei um die Verkehrssituation“, so Lohse.
Der geplante Industriepark kann verkehrlich nur über die ohnehin schon stark frequentierte B58 angeschlossen werden. Gutachter gehen von rund 5000 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen pro Tag durch den Industriepark aus (DZ+).
Ein Großteil davon wird wohl durch Alt-Wulfen rollen, wo sich viel Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe der B58 befindet. Einige Anwohner befürchten, sich aufgrund des zunehmenden Verkehrslärms im Sommer gar nicht mehr in den Garten setzen zu können.
In der Ortsdurchfahrt müsse man mit ein bis zwei Dezibel mehr rechnen, hatte ein Lärm-Experte bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im Wulfener Gemeinschaftshaus im November erklärt. Das könne gefühlt durchaus schon zu viel sein, wenngleich es rechtlich nicht zu beanstanden sei.
Die Entwicklung des Industrieparks Große Heide an dem vorgesehenen Standort südöstlich von Wulfen-Barkenberg und südlich der B58 (Dülmener Straße) leiste einen Beitrag zur Bewältigung des Strukturwandels durch den Rückzug des Steinkohlebergbaus, heißt es von der Stadt. Mit der Bereitstellung von Industrie- und Gewerbeflächen würden neue Beschäftigungsangebote für Dorstener und für die gesamte Emscher-Lippe-Region entstehen. Mindestens 300 neue Arbeitsplätze soll der Industriepark bringen.
Einst aus Sachsen nach Westfalen rübergemacht. Dort in Münster und Bielefeld studiert und nebenbei als Sport- und Gerichtsreporter gearbeitet. Jetzt im Ruhrpott gelandet. Seit 2016 bei Lensing Media.
