Brandbekämpfung und Lebensrettung 1.000-mal rückte die Dorstener Feuerwehr 2023 aus

1.000-mal rückte die Dorstener Feuerwehr im vergangenen Jahr aus
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Rund 1.000-mal eilten die Einsatzkräfte der Dorstener Feuerwehr im vergangenen Jahr den Dorstenerinnen und Dorstenen zu Hilfe. Zwölfmal so oft musste der Rettungsdienst ausrücken. Das ist circa 33-mal am Tag.

„Für die Feuerwehr war es ein positives Jahr“, erklärt Pressesprecher und Oberfeuerwehrmann Jan Heppner. Der 22-Jährige ist bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und studiert in Duisburg. Er ist selbst nicht bei jeder Alarmierung vor Ort, aber weiß, welche Einsäte die Kräfte auch nachhaltig beschäftigt haben.

„Für mich war vor allem der Wohnungsbrand über der Tedi-Filiale in der Borkener Straße besonders, weil es eine unglückliche Uhrzeit war“, erklärt er. Gegen 11 Uhr wurden die Einsatzkräfte am 18. Oktober mit dem Einsatzstichwort „MIG“, also Menschenleben in Gefahr, alarmiert. So wie Jan Heppner teilweise in Duisburg ist, arbeiten auch viele andere Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr nicht in Dorsten.

„Es waren sehr viele Personen in den Einsatz involviert. 16 Personen mussten aus dem Haus begleitet werden“, erzählt er.

Doch die Dorstener Feuerwehr konnte trotz nicht-idealer Uhrzeit den Einsatz mit ausreichend Personal bewältigen: „Was mir das gezeigt hat, ist, wie stark die Feuerwehr Dorsten ist, obwohl der Einsatz mittags war“, resümiert Heppner.

Sechs Löschzüge waren bei einem Wohnungsbrand an der Borkener Straße im Oktober im Einsatz.
Sechs Löschzüge waren bei einem Wohnungsbrand an der Borkener Straße im Oktober im Einsatz. © Berthold Fehmer (A)

Außerdem ist den Einsatzkräften der große Lagerhallenbrand in Hervest am 22. Juni in Erinnerung geblieben. „Die Alarmierung war Feuer 4. Danach gibt es nur noch Feuer 5 und ich weiß nicht, ob das jemals vorgekommen ist“, erklärt der Feuerwehrmann.

Mit mehr als 50 Einsatzkräften waren sechs Löschzüge beim Brand vor Ort. Der Schaden belief sich auf mehr als 100.000 Euro.

Eine Auto-Lagerhalle brannte im Juni komplett aus.
Eine Auto-Lagerhalle brannte im Juni komplett aus. © Guido Bludau (A)

Auch der tödliche Unfall am Marler Damm nennt Jan Heppner als besonderen Einsatz. Ein 24-Jähriger war Mitte Mai bei einem Unfall ums Leben gekommen. Vier weitere Personen wurden schwer verletzt. Ende Januar landete der Vorfall nun vor Gericht. Das Gericht verhängte eine hohe Strafe: zwei Jahre und sechs Monate Haft.

Ein weiterer größerer Einsatz war der Brand im Reha-Zentrum an der Borkener Straße, der für einen erheblichen Gebäudeschaden sorgte. Für die Dauer des Einsatzes musste am 17. April die B 224 mehrere Stunden lang gesperrt werden.

Zuwachs im Team

Es waren aber nicht nur die Einsätze, die die Feuerwehr Dorsten im vergangenen Jahr geprägt haben. „Wir haben sieben neue Brandmeister und zwei neue Notfallsanitäter selbst ausgebildet“, berichtet Heppner. 20 Ehrenamtliche haben sich den Löschzügen angeschlossen. „Wir sind nach Corona wieder gut in die Ausbildung eingestiegen“, erklärt er den Zuwachs.

Auch die Jugendfeuer erfreut sich regen Interesses. Sie hat sieben Zugänge zu verzeichnen. Fünf Jugendliche wurden zudem in die Löschzüge aufgenommen. „Die Warteliste ist gut gefüllt. Wir können uns nicht beschweren, dass wir keinen Nachwuchs bekommen“, sagt er.

Und so rechnet Heppner auch für das Jahr 2024 mit mindestens sieben neuen Brandmeistern, die im dritten Quartal des Jahres zu ihnen stoßen könnten.

In dem neuen Gerätewagen Messtechnik gibt es zwei mobile Arbeitsplätze.
In dem neuen Gerätewagen Messtechnik gibt es zwei mobile Arbeitsplätze. © Alexandra Schlobohm

Der Fuhrpark der Dorstener Feuerwehr hat sich im Jahr 2023 verändert. Es gibt ein neues Tanklöschfahrzeug im Löschzug Altstadt, ein Gerätewagen wurde zum Gerätewagen Hygiene umgebaut, es gibt ein neues Reservefahrzeug, das auch für die Ausbildung genutzt wird, und einen neuen Gerätewagen Messtechnik. Ein ehemaliger Rettungswagen dient der Dorstener Feuerwehr jetzt als Arbeitsplatz vor Ort. Die Feuerwehrleute können so zum Beispiel bei Rauchwarnungen messen, in welchen Gebieten besondere Sorgfalt gefordert ist.

Der Gerätewagen Hygiene befindet sich seit kurzer Zeit am Standort Rhade. „Der ist für die erste Reinigung an der Einsatzstelle“, erklärt Heppner. Kontaminierte Kleidung kann in dem Wagen direkt ausgezogen und gegen frische getauscht werden, was zum Beispiel bei Brandrauch nötig sei.

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