Es waren dramatische Szenen, die sich in der Nacht zum 4. Juni 2022 vor und in einem Mehrfamilienhaus an der Katharinenstraße abspielten. Zwei Autos standen dort in Flammen, das Feuer hatte bereits auf das Gebäude übergegriffen. Die Feuerwehr musste nicht nur den Brand löschen, sondern auch drei Menschen aus dem zweiten Obergeschoss des Hauses retten.
Verantwortlich für die Beinahe-Katastrophe soll ein 29-jähriger Schermbecker sein. Er muss sich ab Donnerstag (2. Februar) u.a. wegen schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht Essen verantworten. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass er die Trennung von seiner Ehefrau nicht verkraftet hat.
Einen Führerschein hatte er nicht mehr, trotzdem fuhr der Angeklagte nachts mit dem Auto von Schermbeck in die Dorstener Altstadt, heißt es in der Anklageschrift. Er kippte Benzin in den Lüftungsschlitz des Wagens seiner Frau, der in der Katharinenstraße parkte. Und als er dann den Brandbeschleuniger anzündete, zog sich der Schermbecker selbst erhebliche Verletzungen zu.
Benzinkanister am Tatort gefunden
Die Folgen seiner Tat bekam der Angeklagte nicht mehr mit. Er setzte sich ins Auto und fuhr davon, ließ aber den Benzinkanister am Tatort zurück. Das Feuer erfasste einen zweiten Wagen und griff auf das Wohnhaus über. Jalousien waren bereits geschmolzen, als die Feuerwehr eintraf. Der gesamte Schaden wurde später mit etwa 40.000 Euro beziffert,
Viel schlimmer: Einige Bewohner des Mehrfamilienhauses schwebten minutenlang in Lebensgefahr. Sie musste die Feuerwehr aus dem zweiten Obergeschoss ins Freie bringen, zwei Frauen hatten sich mit ihren Kindern bereits in den Innenhof gerettet.
Die Ehefrau des mutmaßlichen Täters, damals im achten Monat schwanger, kam nach Angaben der Staatsanwaltschaft ins Krankenhaus, auch die Nachbarsfamilie musste ärztlich behandelt werden.
Das Landgericht hat vier Prozesstage angesetzt, das Urteil könnte demnach Anfang März gesprochen werden.
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