Laut Einsatzleiter der Polizei, Marcel Hantzschk, ging die Drohung am Donnerstagmorgen nach 9 Uhr im Service-Center der Bank ein. „Wir mussten reagieren“, sagte Volksbank-Vorstand Ingo Hinzmann.
Alle Mitarbeiter und Kunden hätten sofort das Gebäude verlassen, so Hinzmann. „Es war sehr gut, wie sich alle verhalten haben“, lobte er auch, dass die Kunden sofort Verständnis zeigten. Trotzdem sagte Hinzmann: „Es war nicht ganz einfach. Wir sind 60 Mitarbeiter, die hier am Standort in Dorsten arbeiten. Es war für uns eine sehr aufregende Situation.“
Ohne Jacke nach draußen
Erste Polizeifahrzeuge trafen kurz vor 9.30 Uhr ein. Die Beamten sperrten den Bereich um die Bank mit „Flatterband“ ab. Ein Bus wurde für die Mitarbeiter der Bank organisiert, „dass sie warm sitzen konnten. Viele sind auch ohne Jacke auf die Schnelle rausgegangen“, so Hinzmann. Kundentermine hatte das Servicecenter der Volksbank telefonisch storniert.
Rund 30 Polizeibeamte waren in den folgenden Stunden rund um die Volksbank im Einsatz. Sie räumten in einem Radius von 100 Metern die Gebäude. Betroffen davon waren unter anderem die Sparkasse Vest sowie die Redaktion der Dorstener Zeitung.

Auch das Seniorenzentrum Südwall lag im Evakuierungs-Radius, allerdings nur etwa zur Hälfte. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden in den von der Volksbank abgewandten Teil des Gebäudes gebracht.
Gesperrt wurden auch der Südwall, der Voßkamp sowie die Julius-Ambrunn-Straße, was für den innerstädtischen Verkehr neben der teilgesperrten B224-Brücke einen weiteren neuralgischen Punkt bedeutete. Dadurch kam es zu deutlichen Verkehrsbehinderungen. Gestört aufgrund der Verkehrssperrungen war auch der Öffentliche Personen-Nahverkehr. Linienbusse wurde über den Willy-Brandt-Ring und den Nonnenkamp umgeleitet.
Stundenlange Suche
Insgesamt fünf Spürhunde kamen bei der Suche nach der angedrohten Bombe zum Einsatz, so Einsatzleiter Marcel Hantzschk: unter anderem aus Recklinghausen, Wesel und Düsseldorf. Immer wieder sah man in den folgenden Stunden Hundeführer mit Hunden in die Volksbank hineingehen und wieder herauskommen.
Das liege daran, dass die Hunde nur eine begrenzte Zeit lang in der Lage seien, eine mögliche Bombe zu erschnüffeln, so Hantzschk. Aufgrund der Größe des Objekts habe es die Menge an Hunden gebraucht. Und die Zeit. Denn erst rund fünf Stunden nach Alarmierung konnte Entwarnung gegeben werden.

Ingo Hinzmann begleitete die Polizisten zum Teil während der Suche im Gebäude. „Wir sind eben schnell durchgegangen: Wo gibt es Räumlichkeiten, wo vielleicht auch noch jemand ist.“ Hantzschk bezeichnete die Suche später als „08/15-Maßnahme“, die aufgrund der Größe des Gebäudes so lange gedauert habe. „Man muss sich die Zeit nehmen, das vernünftig abzuarbeiten.“ Die Ermittlungen seien nun im Gange, so Hantzschk, damit der anonyme Anrufer gefunden werde.
Nur der Selbstbedienungsbereich der Volksbank wurde im Verlauf des Donnerstags noch geöffnet - die Mitarbeiter arbeiteten zum Teil von zu Hause. Auch der Selbstbedienungsbereich der Sparkasse wurde am Donnerstagnachmittag wieder geöffnet.
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