Bekommt Dorsten-Östrich ein eigenes Wappen? Projekt war Thema bei der Stadtteilkonferenz

Bekommt Östrich ein eigenes Wappen?: Projekte bei Stadtteilkonferenz
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Auf die Idee für ein eigenes Wappen kam Werner Kapteinat vom Bürgerforum eher zufällig. Bei der Durchsicht der Stadtteilwappen im Dorstener Rathaus musste er verwundert feststellen, dass Östrich hier fehlte. Und tatsächlich: Auch seine Recherche brachte zutage, dass der Stadtteil bislang ohne offizielles Wappen ist. Das soll sich nun ändern.

Wie ein Östricher Wappen aussehen könnte, zeigte Kapteinat unter anderem anhand eines im Internet vorhandenen Entwurfs des Künstlers Jürgen Krause, der 2022 ein inoffizielles Östricher Wappen nach heraldischen Regeln kreiert hatte.

Es zeigt ein durchgehendes schwarzes Kreuz, belegt mit einem goldenen Herzschild, worin drei schwarze Wolfsangeln abgebildet sind. Auch ein Entwurf aus den eigenen Reihen konnte Kapteinat als Beispiel aufführen. Darin spiegelt sich zusätzlich die Nähe zum Wasser bildlich wider.

Wappen bei Wikipedia
Dieses inoffizielle Wappen des Künstlers Jürgen Krause findet sich im Internet bei Wikipedia, © Screenshot

Doch beide Vorschläge sind lediglich Anregungen für das Projekt. Denn die Östricher sollen - so der Wunsch des Bürgerforums - selbst mitgestalten. Dazu werden auch Schulen und Kindergärten angesprochen.

Ein konstruktiver Vorschlag dazu kam von Bürgermeister Tobias Stockhoff: „Wenn der Vorschlag auf dem Tisch ist, sollte man das Wappen von einem erfahrenen Heraldiker überarbeiten lassen, damit es später bei Verwendung richtig zur Geltung kommt.“

Projekt Bücherschrank in alter Telefonzelle

Weit fortgeschritten ist indes das wohl ehrgeizigste Projekt, das die Östricher bei der Stadtteilkonferenz 2022 auf den Weg gebracht haben: die zum Bücherschrank umgebaute Telefonzelle. Die soll im Mai „Am Rehbaum“ auf dem Gelände eines Getränkemarktes aufgestellt werden und im Juni offiziell eingeweiht werden.

„Eventuell verbinden wird das mit einer Lesung“, hofft Kapteinat. Allerdings sind auch die allgemeinen Kostensteigerungen nicht spurlos an diesem Projekt vorbeigegangen.

Noch im vergangenen September war man von 1.900 Euro ausgegangen. Damit werde man laut Kapteinat aber nicht mehr auskommen, da fast alle Arbeiten ein wenig teurer geworden seien. Daher wurde aus dem diesjährigen Etat ein Nachschlag von 600 Euro beantragt, den die Versammlung aber einstimmig absegnete.

Insektenhotel
Neu an der Obstbaumwiese ist ein Insektenhotel, das günstig auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden konnte. © Bernd Turowski

Dem Zeitplan hinterherhinken hingegen die Planungen rund um die Obstwiese, den Spielplatz und den Boule-Platz, obwohl hier seit der letzten Sitzung im September Hochbeete, ein Insektenhotel und eine Greifvogelstange aufgestellt wurden.

Auch eine Schutzhütte wird demnächst entstehen. Die Erneuerung des Spielplatzes lässt momentan noch auf sich warten. Nach den Bürgerbefragungen am 28.3.2023 und 19.2.2024 soll nun im Mai ein Konzeptvorschlag der Stadt online einsehbar sein. Bis dann die Bauarbeiten starten, dürfte es aber auch noch eine Weile dauern. Daher müsse man laut Werner Kapteinat eventuell überlegen, ob die eigenen Projekte von der Spielplatzneugestaltung entkoppelt werden.

Unzureichende Schulweg-Beleuchtung

Noch nicht gelöst ist ein Problem, dass die Östricher schon länger bedrückt: die Beleuchtungssituation auf dem Schulweg zur Wilhelm-Lehmbruck-Schule. Auch auf dem Weg neben der Streuobstwiese am Kindergarten hätte man gerne Licht. „Bisher war es so, dass die Stadt nur dort Lampen aufgestellt hat, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist“, sagte Bürgermeister Tobias Stockhoff. Zumindest die Beleuchtung des Schulweges werde aber laut Stockhoff als Projekt am 11. Juni im Bauausschuss beraten.

Auch kulturell will das Bürgerforum den Stadtteil in diesem Jahr durch die Teilnahme am Dorstener KulturSommer aufwerten. Der Östricher Beitrag dazu soll am 14. September auf der Reitanlage RV Lippe-Bruch Gahlen stattfinden. „Das bietet den Vorteil, dass wir dann bei schlechtem Wetter gegebenenfalls in die Schenke der Reithalle ausweichen können“, so Kapteinat. Neben der Gruppe Ten Sing wird auch ein Improvisationstheater aus Dinslaken erwartet. Man sei aber noch auf der Suche nach weiteren Theatergruppen.

Zwei besondere Jubiläen

Umgesetzt wird demnächst auch ein Garagenflohmarkt. Der findet am 23. Juni von 14 bis 17 Uhr statt.

Auf zwei besondere Jubiläen in den Jahren 2025/26 wies schließlich noch Bürgermeister Tobias Stockhoff hin: Im kommenden Jahr jährt sich zum 50. Mal die Gemeindereform von 1975 und am 1. Juni 2026 wird Dorsten als Stadt 775 Jahre alt. Dazu sind nun die elf Stadtteile aufgerufen, sich in den elf Monaten vor der 775-Jahr-Feier zu präsentieren.