
Dramatische Szenen in einem Raesfelder Autohaus schildert die Anklage: Ein 18-jähriger Dorstener soll versucht haben, seinen Chef zu töten. Einem Arbeitskollegen soll er das Beil in den Rücken geschlagen haben. © Guido Bludau (A)
Beil-Attacke aus Wut: Anklage gegen 18-jährigen Dorstener
Anklage
Mit einem Beil soll ein 18-jähriger Dorstener versucht haben, seinen Chef in einem Raesfelder Autohaus zu töten. Die Anklage schildert dramatische Szenen.
Aus Wut über seinen Ausbildungsbetrieb soll ein 18-jähriger Kfz-Auszubildender in Raesfeld versucht haben, seinen Chef mit einem Handbeil zu töten. Die Staatsanwaltschaft Münster hat gegen den Mann Anklage wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erhoben, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Laut Anklage war der Auszubildende eines Autohauses am Morgen des 11. Juli 2022 bereits mit dem Beil in der Hand und einer Sturmhaube über dem Kopf auf dem Weg zum Büro des Chefs. Dabei habe er einen anderen Mitarbeiter getroffen.
Beil in den Rücken geschlagen
Damit der Kollege den 18-Jährigen nicht aufhalten oder den Chef warnen konnte, habe er dem Kollegen das Beil in den Rücken geschlagen, so die Staatsanwaltschaft in der Anklage.
Der Angegriffene sei aber nicht schwer verletzt worden, habe einen zweiten Schlag abgewehrt und zusammen mit einem Kollegen dem 18-Jährigen das Handbeil abgenommen. Der Verdächtige sitzt seit der mutmaßlichen Tat in Untersuchungshaft.
Ungerecht behandelt gefühlt
Er habe zuvor offenbar unzureichende Leistungen in der Ausbildung abgeliefert. Deshalb habe der Chef ihn aufgefordert, sein erstes Lehrjahr zu wiederholen oder die Ausbildung abzubrechen, heißt es in der Anklage. Der 18-Jährige habe sich ungerecht und „respektlos“ behandelt gefühlt, dem Ausbildungsbetrieb die Schuld gegeben und beschlossen, seinen Chef zu töten.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
