„Achtung, in Dorsten-Stadtsfeld läuft ein Mann mit Messer und bedroht Leute mit Hunden, sollten sie die Hunde nicht angeleint haben. Haben es selbst erlebt. Polizei wurde informiert. Passt auf euch auf!“ So heißt es in einer Warnmeldung in der Handy-App „Dogorama“. In der Gänze ihrer Aussage stimme diese Warnung zwar nicht, erklärte Polizeisprecher Andreas Lesch auf Nachfrage dieser Redaktion.
Aber: Die Polizei ist am vergangenen Mittwoch (1. Februar) in die Nähe des Spielplatzes Leharweg gerufen worden. Dort fühlten sich Sandra Materna-Köching und ihre Tochter Sarah durch einen Hundehalter (63) bedroht.
Mutter und Tochter waren laut eigener Aussage mit ihren Hunden auf ihrer Gassirunde unterwegs. „Unsere Hunde machen immer in den Busch. Damit sich die Leinen nicht verheddern, haben wir die Leinen losgemacht“, erzählt Sandra Materna-Köching. In der Nähe habe der 63-Jährige gestanden - mit seinem Hund.
„Wir sollen unsere Köter anleinen, rief er uns entgegen“, sagt die Dorstenerin auf Nachfrage der Redaktion. Das hätten sie und ihre Tochter auch sofort gemacht. Einen in der Nähe liegenden Kotbeutel soll er aber als Vorwand genommen haben, um weiter verbal auf sich aufmerksam zu machen. „Er sagte, wir sollen den Beutel wegmachen“, so Martena-Köching. „Wir sagten, dass er uns nicht gehöre.“ Sie fragte den Mann daraufhin, was er von ihnen wolle.
Messer gezückt
Schließlich kam der Mann immer näher. „Die soziale Distanz hat der Mann nicht eingehalten“, erzählt sie. Die sogenannte soziale Distanz entspricht einer Entfernung von 1,20 bis 3,60 Metern. Verletzt jemand diese Distanz und kommt in die direkte Nähe von anderen Personen, können diese sich bedroht fühlen.
Schließlich habe er sogar ein Messer gezückt. „Es war auf jeden Fall größer als ein Schweizer Taschenmesser.“ Der Mann soll gesagt haben, dass er sie alle abstechen würde. „Er zeigte damit auf mich, meine Tochter und unsere Hunde und meinte nur, das können wir auch anders regeln.“
„Wollte provozieren“
„Ich bat den Mann, stehen zu bleiben“, erklärt Sandra Martena-Köching. Glücklicherweise seien alle drei Hunde – sowohl ihre als auch der des 63-Jährigen – ruhig geblieben. „Wahrscheinlich hat er nur darauf gewartet, dass mein großer Hund angreift.“ Der Hund von Sandra Martena-Köching ist 75 Zentimeter groß. „Er wollte uns provozieren. Wir denken, er war auf Krawall aus.“
Sie und ihre Tochter hätten sich daraufhin unverzüglich vom Ort entfernt. Als sie zu Hause waren, haben sie die Polizei gerufen. Die hat den Mann, der ebenfalls in der Nähe des Leharwegs wohnt, identifiziert. Strafanzeige ist gestellt. Polizeisprecher Andreas Lesch: „Grundsätzlich gilt: Wenn sich jemand bedroht fühlt, ist es richtig, die Polizei zu informieren.“
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