Die Chance, auf der Dorstener Ausbildungsmesse „BAM!“ am Samstag Kontakte zur Arbeitswelt zu knüpfen und sich zu informieren, ließen sich die von den heimischen Arbeitgebern heiß umworbenen künftigen Azubis nicht entgehen. Die Möglichkeit, neue Berufsfelder zu erkunden, lockte aber nicht nur Dorstener Schülerinnen und Schüler in die Neue Schule. Auch viele Eltern begleiteten ihre Kinder auf dem Weg zur Berufsfindung auf der Messe in Dorsten.
Bestens vorbereitet waren dabei die Gastgeber von der „Neuen Schule“. Denn regelmäßige Beratungen - teils sogar im Wochentakt - werden hier angeboten, wie Ulla Busch vom Ausrichter myjob-dorsten e.V. erläutert. Sie ist hier bestens bekannt, denn immer wieder treten am Messetag junge Menschen an sie heran. Schließlich gilt es bei einer Messe mit 67 Ausstellern viel zu organisieren und zu improvisieren.

Dass alles glatt über die Bühne ging, dafür sorgten vor allem 16 Lotsen - allesamt Schüler oder (Ex-) Schülerinnen der Neuen Schule, die den Ausstellern bei ihren Wünschen für den Standaufbau hilfreich zur Seite standen. Unter ihnen ist Julyana. „Wir haben sogar einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert, damit wir in der Lage sind, im Falle des Falles zu helfen“, so die 18-Jährige. Auch die 15-jährige Azra hilft als Lotsin: „Ich habe sehr viele Berufe kennengelernt und hier sogar einen Ausbildungsplatz gefunden“, sagt sie.
Selbst Studienangebote dabei
Die Palette des Messe-Angebots reichte von Handwerksbetrieben über das Gesundheitswesen bis hin zu sozialen Einrichtungen, dem Lebensmitteleinzelhandel. Selbst die Finanzverwaltung versuchte ihr Glück. Auch Studienangebote fehlten nicht, wodurch sowohl praxisorientierte als auch akademische Karrierewege abgedeckt wurden.

Für die Fleischerei Bellendorf war es sogar eine BAM!-Premiere. „Dafür, dass wir das erste Mal dabei sind, habe ich jetzt schon ein gutes Gefühl, dass darunter Bewerber sind, die wirklich Interesse haben“, freut sich Filialleiterin Christin Bräuling, die gleich darauf herzhaft lachen muss: „Viele wollen natürlich auch unsere Würstchen abwiegen!“ Just in diesem Moment hatte ein Schüler ein Gratiswürstchen auf die Waage gelegt, bevor er dann – mit Senf garniert – hineinbiss.
Hans Joachim Balster vom Schulungs- und Servicezentrum Vest, das von der Innung Metall Vest Recklinghausen geführt wird, hatte ein klares Ziel: „Wir versuchen heute, die Schüler und Schülerinnen davon zu überzeugen, in die Metallberufe reinkommen – mit Praxis, mit den Augen und mit den Händen. Wir sind nicht mehr nur mit Hammer und Meißel unterwegs, sondern wir machen viele innovative Sachen“, sagt er.

Dass Innovation und Handwerk auch mit Spaß verbunden sein kann, zeigen gleich nebenan Heiko Güntzel von der Malerinnung und Malermeisterin Sarah Sternhofer. Mit einer VR-Brille konnte man sogar mit einem Farbspitzsimulator lackieren.
Auch die Feuerwehr war vertreten
Großen Andrang gab es bei der Bundeswehr. Kapitänleutnant Steve Mantwill von der Karriereberatung in Recklinghausen: „Wir sind heute einer der größten Arbeitgeber im Deutschland. Man kann bei und Dutzende von Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten wahrnehmen und wir haben auch einen zivilen Bereich.“
Und dass der Weg zur Feuerwehr nicht unbedingt über die Jugendfeuerwehr laufen muss, vermittelte die Dorstener Floriansjünger. „Der Trend ist ungebrochen. Es ist noch immer so, dass fast jedes Kind zur Feuerwehr möchte. Ich war selber so ein Kind und jetzt bin ich hier“, erzählte Feuerwehrmann Marcel van der Linde den Schülern.
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