Die Zeit der Diesel-Triebwagen auf den Bahngleisen in Dorsten wird in ein paar Jahren vorbei sein: Sie werden durch batterie-elektrisch angetriebene Fahrzeuge des spanischen Unternehmens CAF ersetzt. Doch die Umstellung verzögert sich nun.
Heißt: Die Rhein-Ruhr-Bahn wird noch bis Ende Dezember 2029 auf der Bahnstrecke RE 14 (Essen - Dorsten - Borken/Coesfeld) unterwegs sein. Tim Nowak, Pressesprecher des Nahverkehrsunternehmens, bestätigte damit gegenüber der Dorstener Zeitung entsprechende Medienberichte.
Eigentlich sollte die Rhein-Ruhr-Bahn (Teil der Transdev-Gruppe) nur bis Dezember 2026 den sogenannten „Emscher-Münsterland-Express“ betreiben. Anschließend hätte die Bahn-Tochter DB Regio auch diese Strecke übernehmen sollen, die sie 2022 im Ausschreibungsverfahren als Teil eines „Gesamtpakets“ für das Niederrhein-Münsterland-Netz gewonnen hatte.

Allerdings gibt es nun eine Änderung, wie die Borkener Zeitung kürzlich berichtete. Denn die Züge, die die DB auf der Strecke einsetzen wird, werden bis 2029 vom Hersteller CAF noch nicht geliefert werden können - da sie inzwischen technisch weiterentwickelt worden sind. Die Auftraggeber (unter anderem der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr) hätten sich dafür entschieden, dass die neue Technologie auch in die bereits bestellten Züge verbaut werden soll. Das aber bedeutet eine längere Lieferzeit.
Die Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr hatten schon Ende 2021 entschieden, dass auf den betreffenden Strecken der spanische Hersteller CAF Elektrozüge bereitstellt, die umweltfreundlicher sind als die aktuell eingesetzten Dieselloks.
Die Züge des spanischen Unternehmens arbeiten batterie-elektrisch: Dort, wo eine Oberleitung besteht, fährt der Zug mit Strom. Auf den anderen Teilstücken - und dazu gehören auch alle Gleise in Dorsten - geht es mit dem „Saft“ aus den Batterien weiter.
Ursprünglich hätten die Batterien der Züge nur über eine Hochspannungs-Stromversorgung (und damit über die Oberleitungen) geladen werden können. Nun sei aber eine technische Lösung entstanden, die auch das Nachladen über eine mit baulich einfacheren Mitteln zu errichtende Niederspannungs-Stromversorgung in der Gleisinfrastruktur ermöglicht.
Noch müssten für die dreijährige Überbrückung noch die finalen Verträge zwischen Auftraggeber und beteiligten Verkehrsunternehmen unterzeichnet werden, heißt es. Die Rhein-Ruhr-Bahn sieht sich jedenfalls für einen Weiterbetrieb übergangsweise bis 2029 gerüstet. „Die nötigen Triebwagen und das Personal können wir weiterhin stellen“, so Tim Nowak.
Dank der neuen Entwicklung ist auch der Weiterbetrieb der Dorstener Werkstatt bis 2029 gesichert, die das Schwesterunternehmen „Transdev Instandhaltung“ an der Feldhausener Straße in Dorsten betreibt und wo Fahrzeuge der Rhein-Ruhr-Bahn (früher: Nordwestbahn) gewartet und repariert werden.
Reparatur-Werkstatt
Das Unternehmen CAF wird für Wartung und Reparatur seiner Elektro-Züge, die es auf anderen Strecken des Niederrhein-Münsterland-Netzes übrigens schon ab 2027 nach und nach einsetzen will, künftig nicht Dorsten als Standort nutzen. Sondern in Gelsenkirchen-Bismarck und in Neubeckum jeweils ein Bahnbetriebswerk bauen.