Ludger Circel ist nicht weit entfernt von diesem Ort aufgewachsen. „Als Kind und Jugendlicher habe ich mich hier häufig mit Freunden getroffen“, so der Vorsitzende der Lebenshilfe: „Das war eine Grauzone, auf der man unkontrolliert spielen und sich aufhalten konnte.“ Nun wird zufälligerweise sein gemeinnütziger Verein auf diesem Gelände Träger einer Einrichtung, in der künftig viele Kinder „kontrolliert“ spielen und lernen dürfen.
Am Mittwoch gab es auf dem bisherigen „Niemandsland“ zwischen Wendehammer Grüner Weg, Eisenbahnbrücke, altem Hervester Bahnhofsgebäude und Bismarckstraße den offiziellen Spatenstich für eine weitere der in Dorsten so dringend benötigten Kindertagesstätten. Bauherr ist die städtische Gesellschaft „Infrador“, betrieben wird die Kita nach der Fertigstellung von der Lebenshilfe, die seit vielen Jahren auch Trägerin des integrativen Kindergarten „Pusteblume“ an der Reiherstraße ist.
In der „Pusteblume“ durften übrigens die Kinder über den Namen für ihre künftige „Geschwister-Kita“ am Grünen Weg mit abstimmen. „Löwenzahn“ wird diese heißen, das liegt allein schon aus botanischen Gründen sehr nahe. „72 Plätze in vier Gruppen, zum Teil inklusiv“ wird die Einrichtung am Ende laut Lebenshilfe-Geschäftsführer Antonius von Hebel aufweisen.
Eröffnung am 1. August 2024
Das eingeschossige Gebäude wird gut 1000 Quadratmeter groß werden, dazu kommt eine 200-Quadratmeter-Terrasse und ein Außenbereich mit vielen Spielgeräten auf 1280 Quadratmetern. Laut Infrador-Geschäftsführer Hubert Große-Ruiken soll die Bauzeit 15 Monate betragen, als Eröffnungstermin wird der 1. August 2024 anvisiert.
Große-Ruiken wies darauf hin, dass das Löwenzahn-Neubau-Projekt nach der fertiggestellten Kita St. Katharina an der Ziegelstraße und der noch in Bau befindlichen Kita an der Marktallee in Wulfen die dritte Kita von Infrador ist, die unter Leitung des städtischen Architekten Björn Fechner nach dem baulichen Vorbild des städtischen Wennemar-Kindergartens in Holsterhausen errichtet wird. „Leichte Abweichungen wird es aber auch hier geben“, so Große-Ruiken, allein schon wegen der Betreuung der Kinder mit Inklusions-Bedarf.

Dass für den Kita-Neubau am Grünen Weg 3,6 Millionen Euro kalkuliert werden und damit um die 500.000 Euro mehr als für die anderen, hänge aber nicht mit mehr Räumen, höheren Baustandards oder zusätzlichen Wünschen der Lebenshilfe zusammen, sondern allein mit möglichen „Risikokosten bei den aktuellen Baupreisentwicklungen“.
Keine fossile Energie
Beim symbolischen Spatenstich erklärte Bürgermeister Tobias Stockhoff, dass es bei der neuen Kita keine fossilen Energiequellen geben wird, da eine Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpentechnik für Nachhaltigkeit sorgen würden. Interessant könne laut Stockhoff der Kindergarten vor allem auch für (potentielle) Beschäftige der Stadtverwaltung werden, „die nah an ihrem Arbeitsplatz im Rathaus einen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs benötigen“.
Ludger Circel wies aber noch auf einen weiteren positiven Aspekt des Standorts hin: „Da auf der anderen Straßenseite unsere Frühförderstelle liegt“, hätten Verkehrsteilnehmer auf diesem Teilstück der Bismarckstraße links und rechts immer eine Einrichtung der Lebenshilfe im Blick.
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