Falak Sahi (49) kam 1992 aus Pakistan nach Deutschland und wohnt seit rund 20 Jahren mit seiner Familie in Dorsten. Acht Kinder haben er und seine Frau Ayesha (38), die zwischen 4 und 23 Jahre alt sind. Und von klein auf unterstützen die Kinder den Familienbetrieb der Eltern, die seit 25 Jahren Mode auf dem Wochenmarkt in Dorsten verkaufen. Immer donnerstags und samstags.
Warum wagt die Familie nun den Schritt ins eigene Ladenlokal? „Weil langsam die Knochen schmerzen“, sagt Falak Sahi und schmunzelt. „Im Sommer macht es Spaß“, sagt er über die Arbeit auf dem Wochenmarkt. Aber bei jeder Witterung auch im Winter stundenlang am Stand zu stehen - „das macht kaputt“. Und: Seit Corona sei das Geschäft auf dem Markt schwieriger geworden, gibt er zu.

Eine Ausbildung im Textil-Geschäft hat Falak Sahi nicht, der auch mehrere Sprachen wie Russisch, Portugiesisch und Englisch spricht: „Ich habe immer von den Leuten gelernt.“ Etwa bei Takko Fashion, wo er schon gearbeitet habe. Zwischendurch betrieb er auch Pizzerien. Ein bisschen stolz ist er auch darauf, dass er handwerklich selten auf Unterstützung angewiesen ist. Das Auto repariert er oft selbst und auch die defekte Toilette im Ladenlokal habe er selbst wieder hergestellt.
Stichwort Ladenlokal: Die Familie lädt für Donnerstag (1. August) zur Wiedereröffnung von „PM Fashion“ ein. Italienische Mode für Frauen findet sich in der Boutique an der Lippestraße 19. Dazu Accessoires, Hüte, Schmuck, Handtaschen, Schuhe und vieles mehr. So gibt es dort noch Sommerkleider, aber auch schon Herbstware, sagt Ayesha Sahi.

„Für den normalen Geldbeutel“
Preislich sei die Mode eher im günstigen Bereich angesiedelt, sagt Falak Sahi. „Für den normalen Geldbeutel.“ Dass vieles seit Corona teurer geworden sei, merkt auch die Familie am eigenen Leib. Nicht in Dorsten, sondern auf dem Weseler Wochenmarkt begegnete die Dorstenerin Steffi Hermann der Familie und war angetan von der „tollen Beratung“ und dem Einsatz der ganzen Familie. „Die sind immer höflich, nett und freundlich.“
Steffi Herrmann und ihr Mann Mario haben selbst vier Pflegekinder und begeisterten viele Menschen 2023 im WDR-Fernsehen mit ihrer Reise im pinken, selbst umgebauten Wohnwagen in die Niederlande. Mehr als 140.000-mal wurde der YouTube-Film mittlerweile abgerufen. Bei TikTok kommt Steffi Herrmann mittlerweile auf fast 27.000 Follower.

Kleine Ecke im Laden
Steffi Herrmann verkauft mittlerweile selbst im Internet von der Familie gestaltete Mode. Und manches versteigert sie auch für gute Zwecke. Sie bekam von Familie Sahi die Möglichkeit, eine kleine Ecke im Laden mit ihrer Mode zu bestücken. Bestellen könne man diese im Internet, sagt Steffi Herrmann, aber die Menschen hätten im Laden die Möglichkeit, „die Sachen auch mal anzufassen“.
Weitere Eindrücke von der neuen Boutique auf dorsternerzeitung.de