
© Guido Bludau
Brand im Autohaus Köpper: Nachbarin verhinderte wohl Schlimmeres
Feuerwehr-Einsatz
Am Tag nach dem Feuer liefen im ehemaligen Autohaus Köpper die Aufräumarbeiten. Der Schaden ist wohl nur deshalb überschaubar, weil eine Nachbarin und die Feuerwehr besonnen handelten.
Nach der ganzen Aufregung hatte Lotte Weber eine schlaflose Nacht. Am Morgen hatte sie dann alle Hände voll zu tun, um ihre Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen. Denn das Feuer im ehemaligen Autohaus Köpper am Duvenkamp hatte auch bei ihr ein paar Spuren hinterlassen.
Es war gegen 19.30 Uhr am Dienstagabend, als Lotte Weber Geräusche aus dem Verkaufsraum unter ihrer Wohnung bemerkte, die sie noch nie gehört hatte. „Und da war ein merkwürdiger Geruch, beinahe chemisch“, berichtete die Dorstenerin. Sie ging ins Freie, blickte in den Verkaufsraum des Autohauses und sah „überall Rauch“. Lotte Weber alarmierte die Feuerwehr, wenige Minuten später war der gesamte Duvenkamp voll mit Einsatzfahrzeugen.
Die Aufmerksamkeit von Lotte Weber hat womöglich Schlimmeres verhindert. „Das Autohaus hat keine Brandmeldeanlage, zumindest keine, die auf unserer Kreisleitstelle aufgeschaltet ist“, bestätigte Feuerwehrsprecher Dirk Heppner. „Daher gab es keine automatische Brandmeldung.“ Die direkte und keineswegs preiswerte Standleitung zur Einsatzzentrale ist bei älteren Gewerbeobjekten nicht vorgeschrieben, sondern muss erst bei einem aufwendigen Um- oder Neubau berücksichtigt werden.
Defekter Deckenventilator war die Ursache
Feuerwehrleute unter Atemschutz gingen am Dienstagabend in das Autohaus und suchten im dichten Rauch den Brandherd. Sie fanden ihn in einem kleinen Abstellraum neben den Toiletten. Vermutlich war ein Deckenventilator der Grund. Die Brandsachverständigen der Kripo haben am Nachmittag einen technischen Defekt bestätigt. „Der Schaden insgesamt ist minimal“, sagte Polizeisprecher Andreas Lesch.

Mit Hochdrucklüftern wurde das Gebäude am Dienstagabend „freigeblasen“. © BLUDAU FOTO
„Die Feuerwehrleute haben die Sicherung entfernt, das war’s“, freute sich Junior-Chef Fritz Tiemeyer am nächsten Morgen. Die Tiemeyer-Gruppe hatte zum Jahresbeginn u.a. das VW-Autohaus Köpper übernommen. Wasser und Schaum haben die Wehrleute nicht eingesetzt, auch deshalb blieb der Schaden im Verkaufsraum überschaubar. Und auch die Geruchsbelästigung hielt sich dank der Hochdrucklüfter, die die Einsatzkräfte am Abend aufstellten, dem Vernehmen nach in Grenzen.
Neuwagen mit leichter Rußschicht bedeckt
Der Verkaufsraum wurde am Morgen leer geräumt, anschließend machte sich eine Putzkolonne im gesamten Gebäude an die Arbeit. Die 15 Neuwagen waren von einer leichten Rußschicht bedeckt, der Innenraum blieb laut Tiemeyer aber unbeeinträchtigt. „Die Fahrzeuge sind dicht, da ist nichts passiert.“

Fritz Tiemeyer (l.) machte sich am Mittwochmorgen ein Bild vom Ausmaß des Schadens. Eine Putzkolonne war da schon bei der Arbeit. © Guido Bludau
Der Werkstattbetrieb am Duvenkamp lief schon am Morgen „ganz normal weiter“, am Nachmittag standen auch die Fahrzeuge wieder blitzblank im Verkaufsraum, als wäre nichts gewesen. Und auch die Büros konnten wieder benutzt werden. Kunden allerdings dürfen derzeit nicht in den Ausstellungsbereich.
Das hat aber nichts mit dem Feuer, sondern mit der Corona-Pandemie zu tun.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.

Als „Blaulicht-Reporter“ bin ich Tag und Nacht unterwegs, um über Einsätze von Polizei und Feuerwehr seriös in Wort und (bewegten) Bildern zu informieren. Dem Stadtteil Wulfen gehört darüber hinaus meine besondere Leidenschaft. Hier bin ich verwurzelt und in verschiedenen Vereinen aktiv. Davon profitiert natürlich auch meine journalistische Arbeit.
