Es ist wohl die Bundesstraße in Dorsten, an der sich in den vergangenen Wochen und Monaten am meisten getan hat. Ein neuer Radweg ist hier auf einer Länge von 1,6 Kilometern entstanden, nachdem dafür einige Bäume gefällt worden sind, und auch zwei weitere Bushaltestellen sind an beiden Fahrbahnseiten errichtet worden. Und nun tut sich vor den Verkehrsteilnehmern auch noch eine neue Ampelanlage samt zweier Fußgängerüberwege auf - was viele Autofahrer und andere Wulfener Bürger überraschen dürfte.
Die neue Lichtzeichenanlage an der Dülmener Straße (B 58) in Wulfen soll - nachdem sie in Betrieb genommen ist - die Zu- und Abfahrt zum und vom neuen Industriegebiet „Große Heide“ sowie den dortigen Fußgängerverkehr der barrierefreien Bushaltestellen regeln.
In den Ursprungsplänen für den Industriepark war die Kreuzungsampel nicht enthalten. „Das Ursprungskonzept sah lediglich eine bauliche Aufweitung des Fahrbahnbereichs vor“, so Stadtpressesprecher Ludger Böhne. „Aus Verkehrssicherheitsgründen“ hätten sich alle Projektbeteiligten im Nachhinein für die Ampellösung entschieden.

Wulfener Bürger hatten übrigens bereits 2020 Vorschläge zu einem Verkehrskonzept für das geplante Industriegebiet an der viel befahrenen B 58 gemacht und auf der Wulfen-Konferenz sowie gegenüber der Politik schon damals eine Ampel für den Bereich gefordert.
Vor ein paar Wochen war die neue und fast neun Millionen Euro teure Erschließungsstraße zum riesigen „Levi Strauss“-Verteilzentrum, das dort derzeit errichtet wird, offiziell eingeweiht worden. Die zweispurige Straße mit einem Wendehammer am Ende und Parkflächen an beiden Seiten ist etwa 450 Meter lang. „Große Heide“ heißt sie. Dies ist auch demnächst der Name der Bushaltestelle - bis zum nächsten Fahrplanwechsel trägt sie aber weiterhin die Bezeichnung „Zeche Wulfen“.
Derzeit sind die Ampelleuchten an der B 58 noch verdeckt, an den Kreuzungseinmündungen der beiden „Seitenstraßen“ auf die B 58 (Große Heide und Strock/Dülmener Straße) blinkt lediglich ein Gelblicht. „Im Lauf des Monats April soll die Ampelanlage in Betrieb gehen“, so Ludger Böhne.
Ex-Zechenstandort
Der Industriepark entsteht dort, wo bis 2001 der „Schacht Wulfen“ als Bergbaustandort der Ruhrkohle AG existiert hatte. Mindestens drei Nutzer siedeln sich hier an: Der jetzt entstehende Neubau soll in einem Jahr das Levi’s-Distributionszentrum für Europa beherbergen. Gegenüber wird das Recklinghäuser Entsorgungsunternehmen Bolz einen neuen Standort errichten. Auch für die künftige Nutzung einer drei Hektar großen Restfläche gibt es bereits Verhandlungsgespräche.
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