Wenn der 32-Jährige aus Dorsten nicht ständig ausrasten würde, könnte man fast über ihn schmunzeln. Vor allem seine beiden Einbrüche in einen Kindergarten an der Marler Straße sind wohl eher als kurios einzustufen. Der Angeklagte, der seit Anfang März in Essen vor Gericht steht, hatte es nämlich gerade nicht auf schnelle Beute abgesehen. Er hatte es sich in der Einrichtung erstmal richtig gemütlich gemacht.
„Er hatte sogar den Fernseher umgestellt“, sagte die Einrichtungsleiterin den Richtern am Dienstag (21.3.). Sogar eine Kerze war offenbar benutzt worden. „So was macht wohl nur einer, der ziemlich entspannt ist.“
Ausraster in der Familie
Als der Hausmeister den zweiten Einbruch entdeckt hat, war der Backofen sogar noch warm. Auf einem Blech lagen Aufbackbrötchen, auf einem Teller lag ein noch nicht gegessenes Würstchen. Unklar ist allerdings, warum er die EC-Karte der Einrichtung mitnehmen und über 200 Euro abheben konnte. Nach seinen Angaben lag sie in einem offenen Tresor – mitsamt PIN. Hier gibt es nach Angaben der Einrichtungsleiterin noch Aufklärungsbedarf.
Die Einbrüche hat der Angeklagte gestanden. Genau wie das Abbrennen seiner Möbel und zwei Ausraster im Umfeld seiner Familie. Auch der Tochter seiner Schwester hat er viel Geld abgenommen, davon 500 Euro aber später dem Tierheim gespendet. Der Prozess wird fortgesetzt.
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