Noch befindet sich dieses Bildungsinstitut in einem Schulgebäude mitten in der Dorstener Altstadt - doch bald stehen einschneidende Veränderungen für diese für die ganze Region wichtige Einrichtung an: nämlich ein Umzug in einen Neubau, der auf einer jahrzehntelang als Sportplatz genutzten Fläche an der Marler Straße errichtet werden soll.
So langsam werden die Zeit- und Umsetzungspläne konkret: „Bis Ende Januar sollen sie in enger Abstimmung mit der Stadt Dorsten vereinbart werden“, erklärte die zuständige Fachbereichsleitung der Kreisverwaltung vergangene Woche in der Sitzung des Kreisbauausschusses in Recklinghausen zur aktuellen Entwicklung rund um das Studieninstitut Emscher-Lippe. Das befindet sich derzeit noch in der früheren Kreis-Landwirtschaftsschule an der Schillerstraße gegenüber vom Dorstener Amtsgericht.
Das Gebäude, in dem Aus- und Weiterbildungs-Lehrgänge für kommunale Verwaltungskräfte aus dem Kreis Recklinghausen sowie den Städten Bottrop und Gelsenkirchen angeboten werden, platzt aus allen Nähten und erfüllt nicht mehr heutigen Nutzungsanforderungen.
Ortsbesichtigungen hätten zu dem Ergebnis geführt, dass ein zusätzlicher Anbau am vorhandenen Gebäude mehr Barrierefreiheit sowie zusätzliche Sanitärbereiche im Keller weder technisch noch baurechtlich möglich sind.
Zudem würden allein der Umbau und Sanierung so teuer, dass das Geld - aktuell setzt der Kreis eine Investition in Höhe von schätzungsweise 16,5 Millionen Euro an - in Absprache mit der Stadt Dorsten in einen Neubau auf einem städtischer Areal gesteckt werden soll.
Und zwar auf dem Sportplatz des Schulzentrums an der Marler Straße, der zurzeit für Zelt-Unterbringungen von Flüchtlingen vorgehalten wird. Der mit der Bezirksregierung abgeschlossene ZUE-Vertrag darüber und über das alte Petrinum-Gebäude läuft allerdings 2025 aus.

Eine erste Grundsatzentscheidung über den Neubau auf einer insgesamt benötigten Fläche von 2.000 Quadratmetern hatte die Kreis-Politik Anfang dieses Jahres gefällt.
Die Stadtverwaltung Dorsten erarbeitet momentan Varianten des städtebaulichen Entwurfs, hieß es im Kreisbauausschuss. Ein Baubeschluss soll im Jahre 2026 erfolgen, heißt: die Ausschreibung könnte 2025 stattfinden, sobald die Fläche vom Land geräumt ist.
Gut angebunden
Laut Kreis hat der Standort den Vorteil, dass er verkehrlich für die Nutzer aus der Region sehr gut angebunden ist, sowohl per Auto über die Bundesstraßen 225 und 224 als auch per öffentlichem Personennahverkehr (Schnellbus-Haltestellen, Nähe zum Bahnhof). Zudem habe die Stadt im ehemaligen Petrinum-Gebäude die Entwicklung eines „Azubi-Campus“ ins Visier genommen, was zu Synergieeffekten führen könnte.
Das alte Gebäude soll neu genutzt beziehungsweise „verwertet“ werden, heißt es. Die möglichen Konzeptionen (Verkauf oder Vermietung) müssten aber noch erarbeitet werden.
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