
© Stefan Diebäcker
Anzeige verrät weiteren Interessenten am „Toom“-Gebäude in Dorsten
Einzelhandel
Der Eigentümer des „Toom“-Gebäudes in Dorsten will die Einzelhandelsflächen offenbar deutlich reduzieren. Eine Online-Anzeige gibt auch einen Hinweis auf einen weiteren möglichen Mieter.
Mit Netto steht der Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses am Platz der Deutschen Einheit offenbar in Verhandlungen für die „Toom“-Nachfolge. Doch der Lebensmittel-Discounter ist nicht der einzige Kandidat.
„Wir verhandeln sehr breit“, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage. Dass auch der Non-Food-Discounter „Action“ zum Recklinghäuser Tor kommt, wollte er zum jetzigen Zeitpunkt „weder bestätigen noch dementieren“. In einer Online-Anzeige war im vergangenen Jahr allerdings schon explizit mit diesem Unternehmen geworben worden.
„Die Anzeige ist veraltet“, hieß es am Dienstag auf Anfrage. Anschließend wurde „Action“ eiligst aus der Anzeige entfernt. Unterschrieben ist also noch nichts. Andere Angaben in der Anzeige scheinen allerdings weiterhin gültig zu sein.
So soll die Einzelhandelsfläche von derzeit etwa 7.500 auf 2.500 Quadratmeter reduziert werden. Für drei bis vier Einzelhändler wäre das ausreichend, und es gäbe Platz „für Lifestyle, Gesundheit oder komplementäre Gastronomie“.
Neue Fondsgesellschaft verwaltet das Gebäude
So hatte es der neue Eigentümer im Februar 2020 formuliert, als der Kauf der prägnanten Immobilie in der Altstadt bekanntgegeben worden war. Doch der ist inzwischen schon wieder Geschichte. Der Mercureim Fonds aus Luxemburg wurde von der Fondsgesellschaft Mimco Capital, ebenfalls aus Luxemburg, übernommen und das verwaltete Fondsvermögen nach eigenen Angaben auf über 400 Millionen Euro verdoppelt.
Mimco Capital hat neben dem „Toom“-Gebäude unter anderem auch das Glückauf-Center in Gladbeck erworben und nach einer umfangreichen „Revitalisierung“ vor einem halben Jahr wieder eröffnet. Für das Haus in der Dorstener Altstadt stünden dafür zwei Millionen Euro zur Verfügung, hieß es vor einem Jahr. Inzwischen dürfte der Umbau eher teurer werden.
Das sanierte Center in Gladbeck hat seit August einen neuen Mieter im Untergeschoss. Sein Name: Action.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
