
© Michael Klein
Anwohner in Dorsten machen gegen Raser in ihrer Tempo 30-Zone mobil
Stadtteilkonferenz
Die Waldstraße in Holsterhausen sei eine Raserstrecke, so Anwohner. Nun soll eine Geschwindigkeitsmesstafel Abhilfe schaffen. Nicht das einzige Projekt, das die Stadtteilkonferenz fördert.
Die Aufschrift „Tempo tötet - Fahr langsam“, dazu das große Bild seines Katers Sascha, der vor vier Jahren auf der Waldstraße von einem viel zu schnell fahrenden Autofahrer angefahren und dabei getötet wurde. So hat Jörg Sökefeld den Anhänger beschriftet, der am Fahrbahnrand vor seinem Haus an der Ecke Op de Kuhlen/Waldstraße in Holsterhausen steht.
Treffen auf der Tribüne
Die Waldstraße, die sich von der Borkener Straße in Richtung Dorf erstreckt, ist eine Tempo-30-Zone . „Doch hier sind viele Raser unterwegs“, erläuterte der Anwohner am Mittwochabend bei der Stadtteilkonferenz Holsterhausen (HoKo), die Corona-bedingt auf der Tribüne des BVH-Wald-Sportplatzes tagte.

So hat Jörg Sökefeld den Anhänger vor seinem Haus an der Straße „Op de Kuhlen" beschriftet. © Michael Klein
Dieser Aussage von Jörg Sökefeld pflichteten andere Konferenz-Teilnehmer bei. Vor allem im Bereich des Waldsportplatzes sei es schlimm, gerade nach Fußballspielen oder nach dem abendlichen Training. Da gäbe es bei Zuschauern wie Spielern „Adrenalin pur, entweder weil man gewonnen oder weil man verloren hat“, so Sökefeld, der sich nach Lösungsmöglichkeiten für das Raser-Problem erkundigte.
9370 Euro im Topf
Angesichts der Tatsache, dass die Stadtteilkonferenz noch 9370 Euro im Bürgerbudget für gemeinsame Projekte im Stadtteil zur Verfügung hat, wurde Jörg Sökefeld von Konferenz-Leiter Simon Rodriguez Garcia nahe gelegt, spontan eine digitale Geschwindigkeit-Messtafel zu beantragen - wie bereits mehrere Dorstener Nachbarschaften sie angeschafft haben.

Die Stadtteilkonferenz Holsterhausen tagte diesmal auf der Tribüne des Wald-Sportplatzes. © Michael Klein
Und so geschah es dann auch. Auf einen Tipp von Bürgermeister Tobias Stockhoff hin packte er noch zwei Tempo-30-Fahrbahn-Piktogramme für die Waldstraße drauf. 2500 Euro bewilligten die Teilnehmer des Stadtteil-Gremiums einstimmig, den nötigen Eigenanteil (25 Prozent) „bekomme ich in der Nachbarschaft bestimmt zusammen“, so der Antragsteller.
Zweiter Antrag folgte
Ebenso kurzfristig wurde an dem Abend ein zweiter Projekt-Wunsch offiziell zur Abstimmung gestellt. Auf dem Spielplatz am Friedensplatz soll auf Anregung von CDU-Ratsfrau Gabriele Kleffmann ein Boule-Platz entstehen, Kosten: rund 5000 Euro.
Ihr Parteikollege Werner Kuhlmann kündigte an, den nötigen Eigenanteil in Höhe von 1250 Euro von Spendern einsammeln zu wollen. Auch dieser Antrag wurde genehmigt.
Schulgarten mit Bienen
Für die nächste Stadtteilkonferenz in Holsterhausen kündigte Daniela Kasche, stellvertretende Leiterin der „Neuen Schule Dorsten“, am Mittwoch vorsorglich schon mal einen Bürgerbudget-Antrag an. Im Schulgarten soll ein von einem Imker geleitetes „Bienen-Projekt“ für die Schüler entstehen, der dabei geerntete „Holsterhausen-Honig“ soll dann öffentlich verkauft werden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
