Es ist der 13. August. Wie jeden Monat besuchen Silvana Schmidt und Manuel Schmidt-Schyma das Grab von Silvanas Großeltern in Dorsten. Dafür nehmen sie die Fahrt aus Südlohn immer wieder in Kauf. Dieser Tag ist besonders: Es ist der Hochzeitstag von Silvanas Großeltern.
Es ist auch der Tag, an dem Manuel seiner Silvana eine ganz entscheidende Frage stellt: Er hält am Grab ihrer Großeltern um ihre Hand an und Silvana sagt „Ja“.
„Ich habe vorher mit ihrer Mutter gesprochen. Eigentlich wollte ich den Antrag in Cuxhaven an der Alten Liebe machen, aber ihre Mutter meinte, hier wäre es doch viel besser. Da rechnet sie nicht mit“, erzählt Manuel.
Einen zweiten Antrag hat es trotzdem noch in Cuxhaven gegeben: „Ich habe sie nochmal gefragt, ob sie sich wirklich sicher ist.“
Kennenlernen auf Umwegen
Bei Silvana und Manuel klappte das Kennenlernen nicht im ersten Anlauf. Manuels Vater arbeitete mit der Dorstenerin bei Westfleisch und sie kamen über Manuel ins Gespräch. „Da ist eine bei der Arbeit, die würde dir sicherlich gefallen. Soll ich mal nach ihrer Nummer fragen?“, fragte sein Vater. Doch Manuel wollte zunächst nicht. Erst als sein Vater ihn mehrere Male auf Silvana angesprochen hatte, gab er nach.
Allerdings hatte Silvana in der Zwischenzeit jemand anderen kennengelernt. „Einen Tag nach der Trennung von diesem Spinner, habe ich seinen Vater gesehen und ihm meine Nummer gegeben“, erzählt Silvana.
„Am 16. März 2022 habe ich sie dann angeschrieben. Von dem Tag an haben wir nicht mehr aufgehört, miteinander zu schreiben“, erinnert sich der Recklinghäuser zurück. Auch das erste Treffen lief für die beiden perfekt.
Doch der Anfang war nicht leicht. „Ich habe mich erst unwahrscheinlich schwergetan. Ich habe viel Scheiße durchgemacht mit Männern und dann kommt einer, der perfekt ist“, beschreibt Silvana ihre anfänglichen Bedenken.

Trauung im Schloss Raesfeld
Im Februar zog Manuel zu ihr nach Südlohn. Ein halbes Jahr später dann der Antrag. Das Datum zur Hochzeit stand auch schnell fest: Sie wollten am Tag der Geister und Toten heiraten, um Silvanas Großeltern und ihrem verstorbenen Hund nahe zu sein. „Wir denken, es gibt ein Leben nach dem Tod“, erklären die beiden die Wahl des Datums und ihre Affinität zu Halloween.
Am 31. Oktober hat das Paar im Schloss Raesfeld geheiratet. Ihre Großeltern spielen auch in ihrer Ehe eine ganz entscheidende Rolle: „Die Eheringe haben wir von den beiden. Die haben über 60 Jahre Ehe geschafft, vielleicht bekommen wir das auch noch hin“, wünscht sich Silvana.

Nach der Trauung ging es für die Hochzeitsgesellschaft ins Burghotel Pass nach Oeding. Danach gab es bei ihnen zu Hause in Südlohn ein spektakuläres Abschlussfeuerwerk. „Am Abend haben wir in den Himmel geguckt und gefragt: Habt ihr uns gesehen?“, erinnert sich Silvana.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. November 2023.
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