Anklage gegen Pfarrer wegen Kinderpornografie Polizei hat riesige Datenmenge ausgewertet

Riesige Datenmenge: Anklage gegen Pfarrer wegen Kinderpornografie
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Die Staatsanwaltschaft Köln hat Anklage erhoben gegen einen katholischen Pfarrer, der zuletzt in einer Gemeinde in Recklinghausen gearbeitet hat. 145 Datenträger mit Verdacht auf kinderpornografische Inhalte sollen Ende November 2022 in der Wohnung des Seelsorgers sichergestellt worden sein.

Die Auswertung der Daten in einer Größenordnung von 18 Terabyte soll mittlerweile abgeschlossen sein. Im Raum steht die Darstellung sexualisierter Gewalt an Kindern. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft sind jedoch nicht alle ausgewerteten Inhalte strafrechtlich relevant.

Der Angeklagte hat seine Kindheit und Jugend in Dorsten verbracht. Er war ehrenamtlich in einer katholischen Gemeinde aktiv, außerdem bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Als das Bistum Münster im November 2022 von den polizeilichen Ermittlungen gegen den Geistlichen erfuhr, suspendierte ihn Bischof Felix Genn vorläufig. Fortan war dem Mann die Ausübung aller priesterlichen Tätigkeiten untersagt. Drei Monate später, im Februar 2023, wurde er auf eigenen Wunsch entpflichtet.

Prozess in Recklinghausen

Der Angeklagte wird sich nach Angaben des Bistums vor dem Schöffengericht in Recklinghausen verantworten müssen. Der Prozess ist noch nicht terminiert. „Die Anklage ist noch nicht zur Hauptverhandlung zugelassen, das Hauptverfahren ist noch nicht eröffnet“, teilte das Gericht auf Anfrage kürzlich mit.

Das Schöffengericht entscheidet generell, wenn eine Strafe zwischen zwei und vier Jahren zu erwarten ist. Wenn das zu erwartende Strafmaß darüber hinausgeht, ist als erste Instanz die Große Strafkammer beim Landgericht zuständig. Bis zu einem Urteil gilt die Unschuldsvermutung.