Raubüberfälle werden am Essener Landgericht oft verhandelt. Dass der Täter mit einem Besenstil zuschlägt, kommt allerdings eher selten vor. Doch genau zu dieser Waffe soll ein Mann aus Dorsten gegriffen haben, um einem Bekannten eine Abreibung zu verpassen.
Am Montag sollte dem 39-Jährigen deshalb eigentlich der Prozess gemacht werden. Doch sein Platz auf Anklagebank blieb leer.
Wo sich der Dorstener aufhält, ist unbekannt. Er soll zur Drogen- und Obdachlosenszene gehören. Gemeldet war er angeblich nur noch über die Diakonie. Auch sein Verteidiger hat keinen Kontakt. Die Richter wollen nun die Polizei einschalten und den Angeklagten per Haftbefehl suchen lassen.
Fernseher mitgenommen
Die Vorwürfe liegen schon Jahre zurück. Es war im Dezember 2019, als der Dorstener in der Mittagszeit an der Altstadt-Wohnung seines Bekannten aufgetaucht sein soll. Viele Worte wurden offenbar nicht gewechselt. Laut Anklage schlug er sofort zu. Erst mit den Händen, dann mit einem Besenstil. Außerdem soll er dem Opfer auch noch ins Gesicht getreten haben.
Die Hintergründe sind unklar. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Angeklagte für einen Einbruch rächen wollte. Deshalb soll er alles kurz und klein geschlagen haben. Bis auf den Fernseher. Den hat er angeblich mitgenommen. Sobald er gefasst wird, soll der Prozess neu beginnen.