Angebotspreise für Immobilien in Dorsten rutschen John Berrens sagt, worauf Käufer achten müssen

Angebotspreise für Immobilien in Dorsten rutschen
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John Berrens nimmt in seiner Analyse Bezug auf eine Auswertung der Empirica-Preisdatenbank, die Werte des ersten Halbjahres 2023 mit dem ersten Halbjahr 2022 vergleicht. Basis sind sämtliche Immobilienangebote in den Online- und Printmedien - also nicht tatsächlich gezahlte Preise.

Der Trend sinkender Angebotspreise zeige sich auch im Umland, so LBS-Gebietsleiter John Berrens: Im Ruhrgebiet seien die Preise für gebrauchte Wohnimmobilien über alle Objektarten hinweg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 6 Prozent günstiger geworden.

Rückgang um 7 Prozent

Ein gebrauchtes Einfamilienhaus wurde in Dorsten im ersten Halbjahr 2023 im Schnitt für 395.000 Euro angeboten - und damit 7 Prozent günstiger als im ersten Halbjahr 2022. Der Durchschnittspreis im Ruhrgebiet liegt bei 450.000 Euro, wobei dort der Rückgang bei 10 Prozent liegt. Für Reihenhäuser und Doppelhaushälften wurden in Dorsten durchschnittlich 334.000 Euro verlangt (-4 Prozent).

Der geforderte Quadratmeterpreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung in Dorsten betrug im Schnitt 1.863 Euro. Hier sank der Durchschnittswert im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 sogar um 11 Prozent.

Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte sieht bei den tatsächlich verkauften Immobilien in Dorsten im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 9 Prozent.

Modernisierungsbedarf

John Berrens erklärt den Rückgang der Preise mit dem starken Zinsanstieg Anfang des vergangenen Jahres, der Inflation sowie der Verunsicherung der Kaufinteressenten über die künftige Energieversorgung: „Das Alter der Immobilie und der damit verbundenen Modernisierungsbedarf spielen eine immer größere Rolle.“

Da immer mehr Eigenheime der 1970er- und 1980er-Jahre auf den Markt kämen, müssten Interessenten immer häufiger die energetische Modernisierung mit einplanen. John Berrens: „Nach den derzeit geplanten EU-Sanierungsvorschriften besteht für viele ältere Gebäude bereits im Laufe der nächsten zehn Jahre Handlungsbedarf.“ Das schaffe andererseits Käufern mehr Spielraum bei den Kaufverhandlungen.

Vergleich zum Münsterland

Wer mit dem Gedanken spielt, womöglich ins angrenzende Münsterland zu ziehen, findet auch hier eine ähnliche Entwicklung vor. Dort gingen die Angebotspreise im ersten Halbjahr 2023 über alle Objektarten um durchschnittlich 6 Prozent zurück.

Bei den gebrauchten Einfamilienhäusern wurde „nur“ noch ein Durchschnittspreis von 399.000 Euro verlangt - ein Minus von 9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Bei gebrauchten Reihenhäusern/Doppelhaushälften im Münsterland lag der Durchschnitt bei 329.000 Euro (-6 Prozent). Bei gebrauchten Eigentumswohnungen ging es im Schnitt um 4 Prozent bei den Preisen nach unten: Durchschnittlich 2.913 Euro wurden pro Quadratmeter gefordert.

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