Lag es an der vergleichsweise milden Lufttemperatur, die am ersten Tag des neuen Jahres herrschte? „Das Wasser der Lippe erschien jedenfalls deutlich kälter im Vorjahr“, erzählt die Hervesterin Steffi Schmidt. „Deshalb haben sich diesmal alle nur einmal mit dem Kopf unter Wasser abgeduckt.“
Dennoch eine mutige Aktion, die erneut von zahlreichen Spaziergängern von der Zechenbahnbrücke und vom Lippe-Ufer in Dorsten beobachtet wurde: Sieben Erwachsene und Jugendliche stiegen am Neujahrstag in die Fluten, um ein, zwei Minuten im Fluss zu planschen.
Nach der Premiere im vergangenen Jahr hatte das Dorstener Ehepaar Steffi und Carsten Schmidt mit Freunden damit das zweite „Anbaden“ organisiert, das vor allem in Küstenregionen Kultcharakter besitzt: Am 1. Januar springen dort regelmäßig mutige Wasserratten in Verkleidung oder Badedress ins kalte Wasser und lassen sich von Zuschauern beklatschen und feiern. Das Dorstener Anbaden wurde auch diesmal aus den mitgebrachten Lautsprecherboxen vom letztjährigen holländischen Sommerhit „Ik ga zwemmen“ („Ich geh schwimmen“) akustisch begleitet.
Schwein als Kopfschmuck
Auch in Dorsten waren die sieben „Wasserraten“ zum Teil kostümiert, eine Schwimmerin sogar mit einer Schweinepuppe als Kopfschmuck. „Eigentlich wollte noch eine weitere Familie teilnehmen, aber die hatte Silvester bis fünf Uhr gefeiert und ist wohl nicht rechtzeitig aus dem Bett gekommen“, so Steffi Schmidt.

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