Der Ausgangspunkt des Geschehens, das das Dorstener Schöffengericht am Freitag nach dem Prozessauftakt Anfang Juni erneut beschäftigte, war eigentlich lapidar: Ein 18-Jähriger Dorstener wollte im Februar 2022 zwei Männer zur Rede stellen, die in der Innenstadt einen Jungen (9) um fünf Euro erleichtert hatten.
Das Treffen endete mit einer handfesten Keilerei unter fast 20 Beteiligten im Lippetal, bei der der 18-Jährige auch selbst austeilte. Aber aus Notwehr, wie er sagt, weil er zuvor von einem 27-Jährigen verletzt wurde.
Ihre Fortsetzung fand die Auseinandersetzung noch am gleichen Tag an einer Tankstelle in Holsterhausen, wo der aus Bochum herbei gerufene ältere Bruder (29) des 18-Jährigen den zuvor ausgetragenen Streit aus dem Weg räumen sollte. Auch dieser Schlichtungs-Versuch artete schließlich aus, als der mit einigen Freunden dazugestoßene 18-Jährige wütend wurde, nachdem er vor seinem großen Bruder von dem 27-Jährigen als Lügner dargestellt wurde und deshalb mit Fäusten auf seinen Widersacher losging.
Zuvor soll er jedoch laut Aussage seines Widersachers für den älteren Bruder ein Schwert aus dem Auto geholt und ihm die Waffe übergeben, weswegen sich jetzt auch der 29-Jährige vor Gericht verantworten musste. Doch nachdem in der Fortsetzungsverhandlung weitere Zeugen angehört wurden, war klar: Weder handelte es sich bei der Waffe um ein Schwert (sondern um dessen Holzschaft). Noch hatte der Bochumer das Teil überhaupt in der Hand oder stachelte, was ihm auch vorgeworfen wurde, mit Worten den Streit an.
Glatter Freispruch
Am Ende: ein glatter Freispruch. „Ich werde keinen Streit mehr schlichten, sondern so etwas künftig der Polizei überlassen“, nahm der Beschuldigte anschließend eine Erkenntnis aus dem Strafverfahren mit.
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