Immer wieder fielen Ampeln in den letzten Wochen in Dorsten aus. Nicht immer hatte dies heftige Staus zur Folge, wie der mehrfache Ausfall der Kreuzung der B224/225 in der Altstadt. Aber Wolfgang Ittner (CDU) hatte das Thema der kaputten Ampeln am 30. Oktober im Rat aufgebracht und von mehreren defekten Ampeln an der Borkener Straße berichtet, bei denen verschiedene Lichtzeichen defekt seien.
Er habe das Problem der Verwaltung geschildert, aber zuständig sei das Landesstraßenbauamt. „Ich möchte nur mal ansprechen, dass die Lichtzeichen immer weniger werden, die da leuchten.“ Bürgermeister Tobias Stockhoff konnte das bestätigen und berichtete, dass die Stadt bereits vier Wochen zuvor Straßen.NRW angeschrieben habe. „Ich habe Straßen.NRW Anfang dieser Woche angeschrieben, persönlich.“
Er habe von der Straßenmeisterei in Marl keine Antwort erhalten. „Wir sind auch irritiert darüber, warum die Ampeln nicht ausgetauscht werden. Normalerweise ging das immer ganz schnell. Im Moment läuft das nicht.“

Es sei mittlerweile nahezu jede Ampel betroffen, so Stockhoff, der Beispiele von der Halterner Straße oder in Wulfen nannte. „Alle schon auf schwarz-grün gestellt“, rief Friedhelm Fragemann (SPD) lächelnd dazwischen, aber Stockhoff präzisierte: „Das Grünlicht ist überwiegend ausgeschaltet. Das Rotlicht funktioniert meistens noch.“
Zunächst war auch eine Anfrage der Dorstener Zeitung bei Straßen.NRW nicht beantwortet worden, aber nun erklärte eine Sprecherin die Hintergründe.
Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr betreue in ihrem Gebiet viele Ampelanlagen, „die zum Teil schon in die Jahre gekommen sind. Diese werden betrieben, unterhalten, verbessert und sukzessive erneuert. Wir modernisieren fortwährend und nach Priorität. Wir müssen unsere Aufgaben priorisieren, Gefahrenstellen und Unfallhäufungsstellen werden deshalb zum Beispiel zuerst bearbeitet.“
„Jede Ampel ein Unikat“
Alle Ampelanlagen würden in regelmäßigen Abständen gewartet. „Dabei wird in der Regel auch das Steuergerät und damit die korrekte Funktionsweise des Signalprogramms entsprechend der verkehrstechnischen Planung geprüft.“ Es sei so, dass ältere Anlagen immer störanfälliger seien als neue. „Jede Ampel ist dabei ein Unikat. Deshalb hat jede Störung auch eine individuelle Ursache – es gibt also kein ‚Muster‘, das sich erkennen ließe“, so die Sprecherin.
Der häufigste Grund von Störungen seien Lampenausfälle, weil diese eine Überwachung haben. „Insbesondere werden Rotlampen überwacht, da durch ein fehlendes Rotsignal eine Unfallgefahr entstehen kann. Eine Software überprüft im Hintergrund alle Signalisierungszustände, die bei bestimmten Signalausfällen reagiert und die gesamte Anlage abschaltet. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Rotsignal auf der Hauptstrecke ausfällt.“
Externe Dienstleister
Mit der Wartung und Reparatur seien unterschiedliche externe Fachfirmen beauftragt. „Ursachen von Störungen müssen meine Kollegen im Hause also immer bei diesen externen Dienstleistern erfragen. Deshalb dauert eine Antwort manchmal länger“, so die Sprecherin.
Zu den von der Redaktion angefragten Ampeln erklärte die Sprecherin die Hintergründe: An der Kreuzung der B224/B225 sei ein Mast, „der vor einiger Zeit bei einem Unfall beschädigt wurde, durch die Stadt Dorsten ausgetauscht worden“. Der zwischenzeitliche Ausfall der Ampel hänge auch mit dieser Maßnahme zusammen.
Unfall war Ursache
An der Borkener Straße sei an der Kreuzung zur Waldstraße durch einen Verkehrsunfall ein Signalgeber beschädigt worden. Die Anlage werde durch eine Fachfirma repariert, so die Sprecherin am Donnerstag. An der Kreuzung der Borkener Straße zum Söltener Landweg habe es zuletzt eine Störung im Grünsignal für Kfz am Ausleger der Ampel gegeben. „Laut der beauftragten Fachfirma soll eine Reparatur in der kommenden Woche erfolgen.“
Zu den weiteren angefragten Ampelanlagen habe sie noch keine Rückmeldung vorliegen, so die Sprecherin. Unter anderem hatte die Redaktion auch nach der am Donnerstagmorgen ausgefallenen Ampelkreuzung an der Gahlener Straße/Storchsbaumstraße nachgefragt. Diese Störung konnte inzwischen behoben werden.