Ihre Gesichter sind vermummt, sie tragen olivfarbene Uniformen, sind ausgerüstet mit Gewehren, schützen sich mit schusssicheren Westen und Helmen: Zahlreiche Spezialkräfte der Polizei haben nach der Amokdrohung an der Neuen Schule Dorsten die Klassenräume evakuiert. Bei den Lehrkräften, aber vor allem bei vielen der Schülerinnen und Schülern sowie deren Angehörigen hat das Erlebte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
An regulären Unterricht war deshalb am Donnerstag (23.11.) und Freitag (24.11.) nicht zu denken. Erst am Montag (27.11.) soll wieder etwas Normalität in den Schulalltag einkehren. Damit das gelingt und die Schülerinnen und Schüler das Erlebte gut verarbeiten können, gibt Schulleiterin Susanne Bender Tipps der Schulpsychologen weiter.
Sichtbare Stressreaktionen seien nach einem Ereignis wie der Amokdrohung normal. „Diese ersten Schockreaktionen (von Angst bis Verdrängung) legen sich in der Regel nach drei bis vier Tagen“, schreibt Susanne Bender. Sie ergänzt: „Ihre Kinder benötigen Zeit, Zuwendung und Zutrauen. Bieten Sie Ihren Kindern ausreichend Zeit und Gelegenheit im sicheren familiären Rahmen, um über das Erlebte berichten zu können.“
Eltern sollten geduldig zuhören und ihren Kindern beim Einordnen ihrer Gefühle helfen. Ganz wichtig, so Bender: „Bitte drängen Sie Ihr Kind aber nicht.“ Um auch die Angehörigen bestmöglich zu unterstützen, plant die Neue Schule am Mittwoch (29.11., 19 Uhr) einen Infoabend mit Vertretern der Bezirksregierung Münster und der Schulpsychologie.
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