Groß war der Jubel unter den Fußballfans: Rund 800 Menschen verfolgten am Freitagabend (14.6.) beim Dorstener Public Viewing auf dem Platz der Deutschen Einheit den unerwartet klaren 5:1-Auftaktsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schottland bei der Europameisterschaft.
Und das friedlich, wie die Polizei und Veranstalter Hans Schuster von der Eventagentur Nightaffairs bestätigen. Gleiches gilt ebenfalls für das Altstadtfest, das von Freitag bis Sonntag stattfand.
Keine besonderen Vorkommnisse
Polizeisprecher Andreas Lesch sagte am Montag (17.6.) auf Nachfrage, dass die Polizei keine besonderen Vorkommnisse verzeichnet habe.
Mit Blick auf das Altstadtfest habe es lediglich einen Hinweis auf Ruhestörung gegeben sowie einen Hinweis auf eine Person, die im Bereich der Innenstadt mit anderen Personen aneinander geraten sein soll.
Allerdings hätten die Einsatzkräfte vor Ort niemanden mehr angetroffen. Einen Bezug zum Altstadtfest habe die Polizei nicht feststellen können.

Hans Schuster sagte bereits am Sonntagnachmittag (16.6.), dass es während des Altstadtfestes zu keinen Security-Einsätzen gekommen sei. Weil eine Frau stürzte, wurde lediglich einmal der Rettungsdienst gerufen.
„Vernünftiges Publikum“
Hans Schuster und die Polizei kommen deshalb zu dem Schluss, dass das aufwendige Sicherheitskonzept gut funktioniert habe. Hans Schuster: „Die Leute waren freundlich und gut drauf. Wir sind hier in Dorsten und wir haben ein vernünftiges Publikum, das keine Randale macht.“
Anders sah das beispielsweise in Dorstens Nachbarstadt und EM-Spielort Gelsenkirchen aus. Einige Anhänger Serbiens und Englands prügelten in einer Seitenstraße der Innenstadt unter anderem mit Stühlen aufeinander ein.
Scheiben gingen zu Bruch, es kam zu Festnahmen. Vorab hatte die Polizei die Partie zwischen England und Serbien als Hochrisikospiel eingestuft. Es seien mehr Kräfte im Einsatz gewesen als bei einem Revierderby zwischen Schalke und Dortmund.
Dass in Dorsten alles friedlich geblieben ist, ist wohl auch auf das ausführliche Sicherheitskonzept zurückzuführen, das die Veranstalter vorlegen mussten. Es gilt auch weiterhin bei den kommenden EM-Spielen, die auf dem Platz der Deutschen Einheit gezeigt werden.
Kontrollen am Eingang
Handscanner, die vor allem vom Sicherheit-Check am Flughafen bekannt sind, kommen am Eingang des Public-Viewing-Geländes zum Einsatz. So werden möglicherweise gefährliche metallische Gegenstände in Hosen und Jacken fest- und sichergestellt.
Zudem war die Zuschauerkapazität auf 800 Personen beschränkt. Entsprechend viel Sicherheitspersonal sorgte für Ordnung. Zudem sollten schwarz verkleidete und mit 1.000 Litern Wasser befüllte Container, sogenannte Terrorsperren, verhindern, dass Fahrzeuge ungebremst in die Masse rasen. Die Feuerwehr befüllte diese am Freitagnachmittag.