An Einzelheiten seiner Kindergartenzeit kann sich Klaus-Gunter Nachbarschulte nicht mehr erinnern. Die „Tanten“, wie die Kindergärtnerinnen damals von den Kindern genannt wurden, waren wohl sehr nett, meint er.
Auch zu den Mädchen und Jungen, die mit ihm kurz nach dem Zweiten Weltkrieg den Kindergarten an der Kirchhellener Allee in Dorsten besucht haben, fällt ihm nichts ein. Aber das lässt sich ja mit ein bisschen Glück vielleicht ändern.
Es ist erst einige Tage her, da hat Klaus-Gunter Nachbarschulte in einem alten Fotoalbum seiner Mutter geblättert. „Sie ist am Neujahrstag 2012 mit fast 90 Jahren gestorben“, sagt ihr Sohn. Beinahe zwölf Jahre später hält er also das Fotoalbum in Händen und entdeckt dieses Gruppenfoto. 1948 ist es gemacht worden.
Fast 70 Mädchen und Jungen sind auf dem etwas vergilbten Bild zu erkennen, außerdem zwei Frauen, vermutlich die „Tanten“. „Vielleicht“, sagt der heute 79-Jährige, „lebt ja noch der ein oder andere und erkennt sich auf dem Foto wieder.“
Schon lange weg aus Dorsten
Klaus-Gunter Nachbarschulte wurde im April 1944 während eines Luftangriffes, so die Erzählung seiner Tante, in Dorsten geboren. Nach der „Mittleren Reife“ am Gymnasium Petrinum machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Ruhrgas AG. „Anschließend besuchte ich das Ruhr Kolleg in Essen, wo ich das Abitur ablegte.“
An der Universität München studierte der ehemalige Dorstener zuerst Sinologie, dann Philosophie und Pädagogik. „Fünf Jahre war ich als Berufsberater tätig, um dann noch einmal ein Promotionsstudium in der Schweiz zu absolvieren.“ In Baden-Württemberg war er 15 Jahre bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung wegen Krankheit als Supervisor bei einer Bundesbehörde tätig.

Klaus-Gunter Nachbarschulte wohnte damals in Bad Säckingen direkt an der Schweizer Grenze, „weil ich in einer deutsch-schweizerischen Partnerschaft lebte. Nachdem der Tod diese Partnerschaft beendete, zog ich nach Hamburg.“
Und dort stieß er vor wenigen Tagen auf das alte Foto aus Dorsten. „Falls jemand meine E-Mail-Anschrift haben möchte, können Sie diese weitergeben“, hat er geschrieben.
Wer glaubt, sich oder jemand anderen auf dem Foto wiederzuerkennen und mehr über die Kindergartenzeit anno 1948 in Dorsten weiß, kann sich gerne in der Redaktion melden (redaktion@dorstenerzeitung,de). Wir leiten alle Zuschriften an Klaus-Gunter Nachbarschulte weiter.
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