Flüchtlingszahlen in Dorsten Nina Laubenthal erwartet im Winter keine neuen Zuweisungen

Aktuelle Flüchtlingszahlen in Dorsten: Keine Zuweisungen im Winter
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Über Zuweisungszahlen und die städtischen Unterkünfte informiert Nina Laubenthal den Sozialausschuss. Darin wird deutlich, dass Dorsten durch eine Anpassung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes (FlüAG) in den kommenden Monaten mit deutlich sinkenden Zuweisungsquoten rechnen kann.

Hintergrund: Bislang wurden Plätze der Landesunterkünfte zu 50 oder 70 Prozent auf die Aufnahmeverpflichtung der Kommunen berechnet. Die Anpassung des FlüAG sieht nun aber eine Quote von 100 Prozent vor. Laubenthal: „Hierdurch wird Dorsten nach Inkrafttreten der Novelle eine deutliche Übererfüllung der Quote erreichen.“

Keine neuen Zuweisungen

Die Erste Beigeordnete kommt zum Schluss: „Mit neuen Zuweisungen ist daher bis zur geplanten Schließung der Notunterkunft Bismarckstraße nicht zu rechnen.“ Die Nutzung wird im Frühjahr enden.

Zuletzt hatte die Stadt laut Laubenthal von Ende Oktober bis Mitte November 2023 insgesamt zwölf Menschen zugewiesen bekommen. „Hierunter sind zwei Familien und sechs Alleinreisende aus der Ukraine, Afghanistan und Syrien.“

123 freie Plätze

In acht Unterbringungsmöglichkeiten kommt Laubenthal auf insgesamt 123 freie Plätze - die meisten davon am Beckenkamp (32), am Hammer Weg (30) und an der Crawleystraße (22). Nina Laubenthal: „Aufgrund von unterbreiteten Wohnungsangebote und der Umwandlung von zuvor durch die Stadt Dorsten angemietetem Wohnraum in private Mietverhältnisse konnten Wohneinheiten in den städtischen Unterkünften vorbereitend leer gezogen werden. Diese Wohneinheiten werden derzeit renoviert und für die weitere Belegung vorbereitet.“

Im ehemaligen „Perspektive-Haus“, das von der Stadt gekauft wurde, sollen laut Laubenthal erste Familien Ende November oder Anfang Dezember einziehen. Derzeit werde die Immobilie darauf vorbereitet. „Grundsätzlich stehen hier bereits Kapazitäten zur Verfügung. Allerdings ist aufgrund der Größe des Gebäudes eine Unterbringung von wenigen Personen nicht sinnvoll.“

Weiteren Platz will die Stadt auf dem Grundstück zwischen Halterner Straße und Hellweg mit einem Neubau schaffen, der von der Dorstener Wohnungsbaugesellschaft geplant wird.

Ganztägige Unterbringung

Mit einem Anstieg der Nachfrage rechnet Laubenthal aufgrund der sinkenden Temperaturen in den Obdachlosenunterkünften. Hier werde die Art der Unterbringung geändert, sodass aus „Notschlafstellen“ Orte werden, in denen die Betroffenen ganztägig bleiben können. „Diese Anpassung ist für die Zeit der kalten Temperaturen vorbehalten und wird bei Milderung der Verhältnisse wieder rückgängig gemacht“, so Laubenthal.

Aufgrund gesundheitlicher oder sozialer Probleme sei bei hilfesuchenden Obdachlosen „eine Einzelunterbringung in einem besonderen Umfeld notwendig“, so Laubenthal. Der Wohnraum müsse barrierearm sei und Einkaufsmöglichkeiten zur Selbstversorgung müssten in zumutbarer Weise erreichbar sein. Laubenthal: „Medizinisch oder sozial notwendige Angebote stehen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung, sodass eine Unterbringung in einer städtischen Unterkunft nach einer genauen Überprüfung des Einzelfalls notwendig wird, um die Obdachlosigkeit zu vermeiden beziehungsweise zu beenden.“

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